Am 04. November haben 200 Agenten der Spezialpolizei 500 landlose Bauern vertrieben, die den Gutsbesitz Cuape im Departement San Pedro besetzt hielten. Die Polizei ging mit Tränengas vor und nahm mindestens 31 Personen fest. Nach Angaben eines Arztes kam ein Campesino, Aureliano Espinola, bei dem Vorfall durch einen Herzanfall ums Leben. Zeugenaussagen zufolge sollen jedoch brutale Schläge von einem Polizisten zum Tode geführt haben.
Ein Brasilianer hatte das Land für die Sojaproduktion gepachtet. Der Konflikt mit der Lokalbevölkerung begann als der Besitzer wahllos giftige Düngemittel und Insektizide einsetzte. Bereits Anfang Oktober hatte die Polizei die Besetzer vertrieben, dabei wurden drei Bauern verletzt. Nachdem am 01. November ein Landloser erschossen wurde, schlossen sich ca. 7000 Bauern der Nationalen Front für den Kampf um Souveränität und Leben an und besetzten 35 Landgüter.
Auslöser für die darauffolgenden Räumungsaktionen war eine Äußerung von Präsident Nicanor Duarte, er habe die Geduld verloren und werde mit harter Hand gegen die Besetzer vorgehen. Die Bauern fordern jedoch eine umfangreiche Agrarreform, die die traditionelle Landwirtschaft auf kleinen Feldern stärkt und die Macht der Großgrundbesitzer einschränkt, so wie es der Präsident bei seiner Wahl versprochen hat. Am 17. November ist ein Generalstreik mit Straßensperrungen und Demonstrationen in ganz Paraguay geplant.
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