Vor fünf Jahren umrundete die US-amerikanischen Raumfähre Endeavour die Erde und tastete dabei fast alle bewohnten Regionen der Welt per Radar ab. Aus diesem Material hat das Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die topografische Weltkarte des 21. Jahrhundert erstellt.
Diese Karte ist dreidimensional und weist für viele Teile der Erdoberfläche Messwerte im 30-Meter- statt wie bisher nur im 1 000-Meter-Abstand auf. Unter anderem liegen auch für den zweithöchsten aktiven Vulkan der Welt, den 5 897 Meter hohen Cotopaxi in Ecuador exaktere Angaben vor. So ist auf dieser Karte deutlich das dunkle Schattenmuster der Abflussrinnen zu erkennen, welche sternförmig vom eisbedeckten Gipfel nach allen Seiten hin ins Tal verlaufen. Für den Fall, dass der Cotopaxi wieder ausbrechen sollte, würden mächtige Schlammlawinen aus Lava, Geröll und schmelzendem Gletschereis viele Kilometer weit in das Umland donnern.
Der Vulkan ist seit 1738 rund fünfzig Mal ausgebrochen, das letzte Mal im Jahre 1904. Da es sich um einen aktiven Vulkan handelt, könnte er jederzeit wieder ausbrechen. Auf der Grundlage des neuen Kartenmaterials wird es möglich sein präzisere Evakuierungspläne zu erstellen. Beim Ausbruch von 1877 wurde die naheliegende Stadt Latacunga vollständig zerstört. Solche Szenarien könnten in Zukunft durch eine rechtzeitige Evakuierung verhindert werden.
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