Südamerika ist ein riesiger Kontinent mit den unterschiedlichsten Landschaften, von Wüsten über Regenwälder bis zu Küsten. Es hat viele paradiesische Landstriche. Mehrere davon finden sich auf Inseln, die oft ein ganz eigenes Flair und eine eigene Kultur haben. Ob wegen der Tierwelt, atemberaubenden Landschaften oder einfach skurrilen Besonderheiten – hier sind einige der interessantesten südamerikanischen Inseln.
Die berühmte Inselgruppe vor der Küste von Ecuador müssen wir wohl kaum noch groß vorstellen. Sie steht bei Menschen aus aller Welt auf der Liste der Traumziele ganz oben und beherbergt mehr einzigartige Arten als jeder andere Ort der Erde. Von den legendären Riesenschildkröten bis zu den tollpatschigen Blaufußtölpeln hat die Tierwelt hier Charles Darwin zu seiner Theorie inspiriert, die unser Verständnis von der Welt für immer verändert hat. Bei einem Besuch dieser unberührten und unbewohnten Inseln können Sie mit Pinguinen schnorcheln, Vulkanlandschaften erkunden und die unglaubliche Vielfalt der Flora und Fauna hautnah erleben.
Quelle: Benno Schmidt
Rapa Nui, besser bekannt als die Osterinsel, ist weltberühmt für die vor über 500 Jahren errichteten riesigen Moai-Statuen, die Sie bestimmt schon auf Fotos gesehen haben. Doch Bilder können die unglaubliche Schönheit und das geheimnisvolle Flair dieser extrem abgelegenen Insel 3800 km vor der Küste von Chile nicht annähernd wiedergeben. Die Osterinsel ist ebenso Naturparadies wie Freilichtmuseum mit Relikten einer uralten und isolierten Kultur. Beim Wandern oder Tauchen an der Küste können Sie voll in das Leben dieser buchstäblich mystischen Insel eintauchen.
Die Lage von Tierra del Fuego ist spektakulär: Vor der Südspitze Argentiniens ist es der letzte Zipfel Land vor der Antarktis. Fin del Mundo. Es ist durch die Magellanstraße vom Festland getrennt und hat Besuchern viel mehr zu bieten als nur das „Ende der Welt“. Der grüne, von hohen Bergen umgebene Nationalpark ist perfekt für lange Wanderungen mit atemberaubender Aussicht und reicher Tierwelt. Die Inselgruppe ist zwischen Argentinien und Chile aufgeteilt und Teil der Region Patagonien. Sie hat eine lange Geschichte als Ausgangspunkt für Reisen in die Antarktis. Wie diese unerschrockenen Abenteurer können Sie das „Ende der Welt“ besuchen und sich zum Beweis in Ushuaia den passenden Stempel für Ihren Reisepass holen. Besuchen Sie Kap Hoorn, die südlichste Landspitze des Archipels, wo Atlantik und Pazifik aufeinandertreffen und es von Delfinen, Walen und Seevögeln nur so wimmelt.
Mit den bunten Häusern an der Küste, die aussehen, als würden sie auf Stelzen stehen, hat Chiloé ein ganz eigenes Flair, das mit nichts anderem auf dem Kontinent vergleichbar ist. Auch die Naturlandschaft passt zur ausgefallenen Architektur, mit grünen Bäumen, die sich an die felsige Küste klammern. Die zweitgrößte chilenische Insel ist vor allem wegen ihrer einzigartigen Kultur faszinierend. Obwohl nicht weit weg vom Festland, haben sich hier ganz eigene Traditionen bewahrt, etwa unzählige Mythen und Volksmärchen rund um Hexerei und Geister.
Die westlich von Rio de Janeiro gelegene Ilha Grande ist ein unvergleichliches tropisches Paradies mit weißem Sand, türkisem Meer, dichtem Wald und frei von Autos! Die unberührte Natur lässt sich über eine Reihe von Wanderwegen ganz einfach erkunden und Schwimmen, Schnorcheln oder Sonnenbaden am Strand versprechen ultimative Entspannung. Sie werden schnell sehen, warum die Ilha Grande völlig zu Recht zu den schönsten Inseln in Südamerika gezählt wird.
Es geht nicht mehr viel paradiesischer als auf Tintipan, einer Insel im Karibischen Meer vor der kolumbianischen Küste. Mit dem Boot erreichen Sie die winzige Insel von Cartagena aus in zwei Stunden. Mit weißen Sandstränden und Kokospalmen gesegnet, ist Tintipan immer noch ein Geheimtipp. Mit gerade einmal 2 km² ist sie die größte Insel des San-Bernardo-Archipels. Tintipan ist umgeben von Riffs und Meeresarmen und besteht hauptsächlich aus Mangroven, was die Insel zur Heimat vieler Vogelarten macht. Für Naturfreunde ist eine Kajaktour durch dieses einzigartige Ökosystem ein unvergessliches Erlebnis.
Die „Insel der Sonne“ im legendären Titicacasee, dem höchstgelegenen See der Welt, hat eine mystische Geschichte. Für die Inkas war sie der Geburtsort des Sonnengottes und der ersten Inkas. Daher ist es kein Wunder, dass die Isla del Sol ein heiliger Ort für die Menschen hier ist und Sie werden angesichts des blauen Wassers und der malerischen Buchten ihre Magie selbst spüren. Auf der Insel gibt es keine Fahrzeuge oder asphaltierten Straßen, sodass sich ein Besuch anfühlt wie eine Reise in die Vergangenheit.
Auf der anderen, peruanischen Seite des Titicacasees liegen die Islas de los Uros. Sie wurden ursprünglich von Menschen aus getrocknetem Schilf gebaut, sind mittlerweile aber seit tausenden Jahren Teil der Landschaft hier. Es gibt 120 dieser schwimmenden Inseln, auf denen jeweils eine kleine Zahl von Uru-Familien lebt. Auf einigen gibt es auch Gebäude wie Schulen oder Kirchen. Die Inseln wurden ursprünglich gebaut, damit die Urus darauf notfalls vor den Inkas über den See fliehen konnten.
Welche dieser Inseln ist für Sie die interessanteste? Vielleicht wollen Sie ja einige davon besuchen und so viel wie möglich von den einzigartigen Landschaften in Südamerika sehen.
Aber seien Sie vorgewarnt: Einige dieser Inseln sind so attraktiv, dass Sie möglicherweise gar nicht mehr aufs Festland zurückwollen.