Die Folgen von Landflucht in Bolivien - und Gegenmittel

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Bolivien

Landflucht ist ein großes Problem in Bolivien: auf der Suche nach verbesserten Lebensbedingungen ziehen immer mehr Dorfbewohner in die Städte. Bestes Beispiel ist El Alto. Im Rahmen meiner Arbeit mit dem Sozialprojekt Luz de Esperanza und bei den regelmäßigen Fahrten in das Projekt in Santiago de Okola komme ich mit diesem Konflikt stetig in Berührung.

Einstmals Stadtteil von La Paz, zählt El Alto heute zu den am schnellsten wachsenden und ärmsten Städten der Welt. 30 % der Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze, was laut Weltbank einem Einkommen von ein bis zwei Dollar pro Tag entspricht. Ballen sich wie hier eine Million Menschen in einer Gegend, in der fließend Wasser und Strom noch immer Mangelware sind, entstehen viele Problemen wie Vermüllung der Lebensräume und Arbeitslosigkeit. Findet sich keine Arbeit in der informellen Wirtschaft –also dem Handel auf den Straßen– betreiben viele Altenhos Schmuggel oder Drogenhandel.

Gründe für die Stadtwanderung der ländlichen Bevölkerung sind vor allem mangelnde Erwerbsmöglichkeiten und die träumerische Vorstellung von einem besseren Leben. Durch den Status der Selbstversorgung in einem Land wie Bolivien, in dem der Weg zwischen zwei Städten lang ist und durch die wenig ausgebaute Infrastruktur noch erschwert wird sind die Menschen hauptsächlich in der Landwirtschaft tätig. So ist es auch in unserem Sozialprojekt in Santiago de Okola am Titicacasee. Dieses Jahr hat es dort so wenig geregnet, dass die Ernte schlecht wurde.

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Was also tun? Der Dorfälteste Don Tomás versucht alles, um den Bau eines Bewässerungssystems in die Wege zu leiten. Obwohl auch er neben seinem Haus im Dorf Santiago de Okala einen Wohnsitz in El Alto hat, verbringt er viel Zeit in seinem Heimatdorf, um dort die Bedingungen für die Bewohner zu verbessern. Er möchte Anreize für die Jugend schaffen, auf dem Dorf zu bleiben.

Dafür spielt die Schulbildung eine große Rolle: wieso auf dem Land bleiben, wenn es keine Ausbildungsmöglichkeiten gibt? Den Schulen Santiago de Okola, Kerihuati und Omacuyo fehlt es für mich klar erkennbar sowohl an Material als auch an guten Räumen und sanitären Einrichtungen. Um das Leben auf dem Land attraktiver zu machen, bin ich hier vor Ort um das Patenschaftsprogramm von viSozial aufzubauen und die Qualität der Ausbildung zu verbessern. Auch der Stellenwert von „in die Schule gehen“ muss erhöht werden, denn wenn ich die Kinder nach ihrer Freizeit frage, höre ich fast immer: „ Ich helfe meinen Eltern bei der Arbeit“. Es ist nicht wie bei uns eine Pflicht und wenn ein Kind zu Hause gebraucht wird ist Schule zweitrangig. Doch für sie ist es eine Freude, in die Schule zu gehen und neues lernen zu dürfen.

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Damit für diejenigen, die eine Ausbildung besitzen, auch Möglichkeiten bestehen in den Dörfern ihr Wissen einzusetzen, müssen Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Produktionskapazität der Landwirschaft würden beispielsweise durch das Bewässerungssystem erhöht. Eine weitere Einkommensquelle findet sich im Tourismus, was gerade für Santiago de Okola eine riesige Chance ist. viSozial arbeitet sehr eng mit zwei weiteren Organisationen zusammen, um die touristischen Dienstleistungen im Sinne der Dorfgemeinschaft zu verbessern. Dazu zählt zum Beispiel der Aufbau einer Gemeinschaftsküche wo die Touristen, für die bereits Zimmer in verschiedenen Familien bereitgestellt werden, auch gemeinsam essen können. Desweiteren ist die Installation eines Museums in den Räumlichkeiten der Schule in vollem Gange – mit der begeisterten Teilnahme der Gemeinde. Damit die Dorfbewohner selbst in der Lage sind, dies alles zu bewirtschaften, ist es Teil der Aufgaben der beteiligten Organisationen, Wissen zu vermitteln. Womit auch wieder klar wird

 

, was für eine große Rolle Bildung in diesem Prozess spielt.

Es ist schön zusehen, dass alle hier daran arbeiten, Perspektiven für die nächsten Generationen zu schaffen. All das ist eine Grundlage dafür, dass dieser wunderschöne Fleck Erde nicht -wie viele andere Dörfer- in einigen Jahren nur noch aus verlassenen, zerfallenen Häusern besteht und die Armut in den Städten nicht weiterhin so rasant wächst.

Wollt ihr mithelfen, die Ausbildung der Kinder in Santiago de Okola zu verbessern? Dann werdet ab Mai Pate für eine Schulklasse! Mehr Informationen findet ihr auf der Website von viSozial im Bereich Patenschaften.

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