Was ist für euch eine typische lateinamerikanische Stadt? Für mich persönlich gibt Cuenca genau das, was ich darunter verstehe, wieder. Wochentags chaotisch, sonntags mit hochgeklappten Bürgersteigen, gefüllt mit Kirchen, Plätzen, Ruinen und Museen ist Cuenca für mich die schönste Stadt Südamerikas. Als die Inkas im Gebiet der 4 Flüsse die Stadt Tomebamba gründeten, wiesen sie ihr die gleichen religiösen und zivilen Attribute zu wie der Hauptstadt des damaligen Reiches – Cuzco. Ein paar Ruinen dienen heute noch als Zeugen dieser Zeit.
Wenn ich so durch die Kopfsteinpflastergassen des historischen Zentrums schlendere, passiere ich die schönsten Kolonialhäuser mit ihren verzierten Eisenbalkonen und spüre das südamerikanische Flair. Dieses Flair, das viele große Städte Südamerikas mittlerweile verloren haben, konnte das von Bergen umgebene Cuenca mit den kleinen Läden, in denen die traditionellen „Dulces de Cuenca“ (typische Süßigkeiten) verkauft werden, bewahren. Noch bis heute ziehen durch dessen Gassen die „Chola cuencana“ (Cholas sind das lebendige Symbol der Mestizen Identität) in ihrer traditionellen Tracht.
Lange lag Cuenca in einer Art Dornröschenschlaf, mehr oder weniger abgeschnitten vom Rest des Landes. Aus diesem Schlaf ist Cuenca nun erwacht, dank auch der Erneuerung der Panamerikana-Straße. Nun bietet Cuenca ein reichhaltiges Angebot für seine Bewohner und auch für die Besucher aus aller Welt. Von Kulturhighlights wie der Biennale de Cuenca über Panamahut-Fabriken, Museen über die Kulturen Ecuadors und der Region bis zu Restaurants mit der Spezialität Meerschweinchen, Eisdielen an jeder Straßenecke und Cafés mit exquisiten heißen Schokoladen zubereitet mit dem besten Kakao des Landes. Hier empfehle ich besonders den „ChocoReto“ im Cocoa y Canela Café, eine Mischung aus Mandelaroma und Kakao. Cuenca…süß wie nie zuvor.
Für Gaumenfreuden sorgen auch die verschiedensten Restaurants internationaler Küche. Boutique-Hotels entstehen in den spektakulären mehrstöckigen Steilhang-Gebäuden zum Tomebamba Fluss hin auf der Calle Larga. Auch die Umgebung Cuencas hat einiges zu bieten. Ohne Probleme könnte ich hier eine ganze Woche verbringen, um die märchenhaften Lagunen und Hochlandwälder des Nationalparks El Cajas zu erkunden und mir ein Spa-Programm im nahegelegenen Thermaldörfchen Banos zu gönnen. Die Cañari- und Inkaruinen von Ingapirca, warten ebenso wie die Märkte von Gualaceo und Chordeleg auf mich, wo ich die Herstellung von Silber- und Goldschmuck bewundern und die feinsten Webarbeiten erstehen kann.
Deswegen kann ich gut nachvollziehen, dass Lonely Planet Cuenca in der Liste der „Top 10 Städte zum Kennenlernen 2010“ auftaucht, eingereiht in Städte wie Vancouver, Singapur und Istanbul. Der Stern hat Cuenca 2008 als „Beste Stadt in Übersee, um den Ruhestand zu genießen“ betitelt und im National Geographic ist Cuenca in die Liste der „Top 50 historischen Städte der Welt“ aufgenommen worden.
Worauf wartet ihr also? Lerne Cuenca auf einer unserer Ecuador-Reisen kennen !! Oder welche ist Deine Lieblingsstadt? Ich bin gespannt auf eure Meinung!
2 Comments
Also ich war 2000 das letzte Mal da, aber AREQUIPA ist mir immer noch in lebendiger Erinnerung, und ich würde sagen, dies ist meine Lieblingsstadt, gefolgt von Rom.
Aber Cuenca hat mir auch sehr gut gefallen!!!
Hi Kristina,
Arequipa kenne ich auch und die Stadt gefällt mir auch sehr gut. Rom hat natürlich auch einiges an Geschichte zu bieten, genauso wie Berlin ;)
Liebe Grüße aus Quito
Yvonne