Top 5 Feste Kolumbien: Kaffeekönigin & Karneval

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Kolumbien

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Es heißt, wer es darauf anlegt, kann das ganze Jahr über in Kolumbien von einem Volksfest zum anderen tanzen. Das trifft sicherlich nicht auf alle 365 Tage des Jahres, aber bestimmt auf alle 12 Monate zu. Ich stelle Ihnen meine fünf Lieblingsfeste in Kolumbien vor, sie gehören zu den bekanntesten und kulturell interessantesten Volksfesten meiner Heimat.

Die heutige Auswahl spiegelt die verschiedenen Kulturen wieder, die den Schmelztiegel Kolumbiens ausmachen:  Das indigene, pazifische, karibische und spanische Erbe, welche dieses Land so reich und abwechslungsreich gestalten. Heutzutage kommen natürlich auch westliche Einflüsse dazu. In Bogota sind die jeweils dreitägigen Festivals "Rock al Parque" (Juli) und "Hip Hop al Parque" (Oktober) Freilichtveranstaltungen, die seit Jahren nicht mehr weg zu denken sind. Sie locken Tausende Fans von nah und fern in die Hauptstadt.

1. Feria de Cali
Das Fest "Feria de Cali" findet in der Woche zwischen den Jahren statt und gilt als DAS größte Salsafestival der Welt. Ursprünglich eine Woche der Stierkämpfe (spanisches Erbe) wurde es immer mehr zu einer Woche der afro-kolumbianischen Nachfahren, der Kinder und Enkel ehemaliger Sklaven und Arbeiter der Zuckerrohrplantagen. Diese konnten den Stierkämpfen nichts abgewinnen und veranstalteten ihre eigenen Feste, mit typischen Gerichten und ihrer Musik, die Salsa. Schnell gewannen sie die Oberhand und die Feria de Cali wurde zu einem Salsafestival, an dem heute kein Künstler aus diesem Genre, der Rang und Namen hat vorbei kommt. Neuerdings öffnet sich die Feria auch anderen beliebten Musikrichtungen und so finden auch Vallenato- und Mariachikonzerte statt.

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2. Feria de Pasto (UNESCO-Weltkulturerbe)
Kaum sind das alte Jahr und damit die Feria de Cali zu Ende, startet vom zweiten bis zum siebten Januar das Volksfest im südlich gelegenen Pasto. Hier macht sich vor allem der indigene Einfluss stark bemerkbar. Sowohl Indigene aus dem Amazonasbecken, wie auch aus dem Süden und Südwesten Kolumbiens  treffen sich von jeher zu Beginn des Jahres in Pasto. Sie danken hier für die guten Ernten des vergangenen und opfern für den Segen des kommenden Jahres. Die spanischstämmige Bevölkerung feiert seit ihrer Ankunft in der Region das ihnen wichtige Fest der heiligen Dreikönige. Da die afrokolumbianische Bevölkerung bei all diesen Feiern natürlich nicht zurückbleiben konnte, feierten bald alle gemeinsam. Um ihre Herkunft angesichts des bunten Treibens hervor zu heben, kamen eines Tages spanisch stämmige auf die Idee, sich mit Mehl einzupudern und laut in die Menge zu rufen: "Vivan los blancos - Ein Hoch auf die Weißen!" Die Antwort ließ nicht auf sich warten und so schmierten sich anderntags Afrokolumbianer schwarze Schuhcreme ins Gesicht und riefen "Vivan los Negros - Ein Hoch auf die Schwarzen!" Seitdem kennt man das Festival von Pasto nur noch als "Fiesta de los Blancos y los Negros - Fest der Weißen und Schwarzen". Nun muss jeder auf den Straßen an einem Tag etwas weißes oder etwas schwarzes tragen, je nach dem wer an diesem Tag hochleben soll. Bringt man die Tage durcheinander (und das passiert nach drei Tagen Feier schon einmal) läuft man Gefahr, mit Mehl bestäubt zu werden oder mit Schuhcreme das Gesicht eingeschwärzt zu bekommen.

 

3. Feria de Manizales
Nun geht es in den Norden bis nach Manizales, der heimlichen Hauptstadt der Kaffeeregion. In der zweiten Januarwoche feiert die Stadt ihr Festival, welches von der spanischen Kultur und dem allgegenwärtigen Genuss des einheimischen Kaffees stark beeinflusst ist. Spanische Feste bedeuten Stierkämpfe. Manizales gehört zu den wichtigen "Corridas", die internationale Stierkämpfer während ihrer Saison machen müssen. Doch auch in Manizales ist die Zahl der "Aficionados" gering im Vergleich zu den "Nicht-Stierkämpfer", so dass auch hier die Veranstaltungen mit dem größten Zulauf außerhalb der Stierkampfarena stattfinden. Es ist gleichzeitig das Kaffeefest , wo sich die Kaffeebauern aus der ganzen Region treffen und seit 1957 ihr Fest mit der Wahl der Kaffeekönigin krönen; ein Schönheitswettbewerb mit internationaler Beteiligung, welches  2002 und 2004 auch schon von Deutschen gewonnen wurde. Auch in Manizales wird die Feria mit einer Pferdeparade begonnen, nach der sich täglich das Thema der Parade ändert, wie beispielsweise die Parade der Oldtimer Autos. Eine der beliebtesten ist die Tango-Parade, denn der Tango erfreut sich in der ganzen Kaffeegegend bis Medellin hinauf großer Beliebtheit.

 

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4. Carnaval de Barranquilla (UNESCO-Weltkulturerbe)
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Heimatstadt ist die Hauptstadt des kolumbianischen Karnevals. Der Karneval in Barranquilla ist der zweitgrößte auf dem Kontinent und  UNESCO-Weltkulturerbe, denn es vereint speziell das Erbe der afroamerikanischen und indigenen Kulturen der Karibik. So ist Cumbia der dominierende Rhythmus des Karnevals und obwohl auch Salsa die festlichen Tage würzt, ist der Klang der indianischen Flöte, der "Gaita", ein überallgehörter Begleiter, der sich mit dem der Salsa-Trompeten verschmilzt. Wie überall auf der Welt nehmen es auch in Barranquilla die Narren sehr ernst mit den Vorbereitungen ihrer Kostüme, ihrer Karossen und ihrer Präsentationen, so dass die Umzüge ein farbenfroher Ausdruck karibischer Lebensfreude sind.

 

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5. Leyenda del Vallenato
In der ersten Februarwoche findet in Valledupar, südlich der Sierra Nevada de Santa Marta das wichtigste Festival des Vallenatos statt. Der Vallenato ist vielleicht DIE Musik der Sierra und hat es in den letzten 40 Jahren geschafft, von einer regionalen Eigenart zur  Musikrichtung zu werden, die heute international für Kolumbien steht. Galt einst die Cumbia als die musikalische Repräsentanz des Landes, ist es heute der Vallenato. Geboren wurde der Vallenato als Minnegesang. Mit ihren Akkordeons zogen die Sänger durch die Weiten des Gebirges "Sierra Nevada de Santa Marta" und brachten von Dorf zu Dorf die Nachrichten aus der Welt und der Gesellschaft. Klar, dass solche Nachrichten nie den Anspruch hatten, unverfälschte Wiedergabe der Ereignisse zu sein. Je phantastischer die Geschichte war umso größer die Anerkennung und der Dank an den Sänger. So lebte im Vallenato schnell die phantastische Welt der Karibik weiter und es ist nicht überraschend, dass auch Garcia Marquez in seinen Romanen die Helden des Vallenatos lebendig werden ließ. Noch immer ist nicht geklärt, wie das Akkordeon zum Vallenato kam. Es heißt, der Teufel hätte das erste Akkordeon gehabt und es in einem Wettgesang an Francisco el Hombre verloren, der dann das Akkordeon zum tragenden Instrument des Vallenatos machte. Francisco el Hombre (Francisco "Pacho" Rada) gab es wirklich und er begeisterte bis ins hohe Alter von 95 Jahren mit seinen Auftritten. Ihm zu Ehren und um die besten Vallenateros des Jahres im offenen Wettgesang zu küren, wird seit 45 Jahren die Leyenda Vallenata gefeiert und die mystische Welt der karibischen Legenden weitergelebt.

 

Mit diesen fünf bedeutenden Festivals zu Jahresbeginn beende ich heute die Reisetipps für Kolumbien, obwohl noch viele weitere ausstehen. Habe ich Ihr Interesse geweckt die Feste einmal selbst hautnah mitzuerleben? Sie wissen ja, wenn es um Feiern geht, gibt es nur eine Wahrheit: Mitmachen!

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