Das Fest der Alasitas am 24. Januar jeden Jahres ist eine lange Tradition in La Paz, bei dem Miniaturobjekte von Gegenständen gekauft werden, die man sich für das kommende Jahr wünscht. Das Brauchtum geht auf die vorkoloniale Kultur der Aymara zurück und wurde später, wie so viele andere südamerikanische Traditionen, auch zu einer christlichen Praxis.
Alasitas bedeutet in Aymara "Kauf mich!" und war bereits zu Zeiten vor der Kolonisation ein riesiger Markt der Aymara-Ureinwohner, auf dem diese traditionell Lebensmittel im Miniformat austauschten. Die erstandenen Miniartikel sollten dadurch in der Realität das ganze Jahr über reichlich vorhanden sein. Ein Fest der guten Vorsätze, der Freude und Hoffnung also, das bis heute am 24. Januar in Bolivien mit großer Hingabe weitergeführt wird!
Der wichtigste Tag dieser dreiwöchigen Feier ist der erste Tag, der 24. Januar, an dem zurMittagszeit alle Arbeitsgeber Ihren Angestellten ab 11 Uhr Zeit geben, ihre traditionellen Alasitas kaufen zu können! So strömen jedes Jahr am 24. Januar zur Mittagszeit Tausende von Bolivianern auf die Alasitasmärkte und kaufen ihren Wunsch für das kommende Jahr im Kleinformat. Das erstandene Produkt muss daraufhin von einem traditionellen Heiler Yatiri gesegnet werden. Anschließend folgt der Gang zur Kirche, wo die erstandenen Miniprodukte nochmals vom Pfarrer gesegnet werden -doppelt hält eben doch besser!
Den größten Markt könnt ihr jedes Jahr in La Paz besuchen. Er findet zu Ehren von Ekeko, der Gott der Aymara statt, deren Glauben nach diese Gottheit Fruchtbarkeit, Wohlstand und Freude bringt. Interessant: Die Hauptfigur des Festes, der Ekeko war ursprünglich nackt. Die Spanier aber zogen ihn mit typischer Kleidung an. Laut der alten Aymara Tradition wird Ekeko mit den „Alasitas“ behängt. Als Zeichen der Verehrung wird danach symbolisch mit ihm geraucht und Alkohol getrunken.
Wenn ihr also zum Beispiel ein Haus bauen wollt, könnt ihr eine Schaufel, Zement oder gleich das ganze Haus in Kleinformat anschaffen. Wer sich Geld wünscht, kauft sich die kleinen Geldscheine, um im nächsten Jahr reich zu werden. Aber auch winzige Holzfiguren, wie Babys, Hochzeitstorten oder ein Korb voll mit Nahrungsmitteln kaufen die Leute, um sich einen Kinder- oder Heiratswunsch zu erfüllen bzw. für das nächste Jahr genug Essen zu haben. Sogar Diplome könnt man im Kleinformat erwerben und darauf hoffen, dass man im nächsten Jahr alle wichtigen Prüfungen besteht!
In diesen lustigen Video bekommt ihr alles von Bolivianer erklärt:
http://vimeo.com/59152383
Habt ihr schon mal von dieser schönen Tradition gehört? Was sind eure Wünsche für's neue Jahr?