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Just in diesen Tagen haben Bewohner der Dörfer um die Silbermine San Cristobal die Bahnstrecke nach Chile und einige Strassen blockiert. Sie verlangen, dass ein großes Bergwerk in dieser Gegend Steuern für das verwendete Wasser zahlt. Klar: Keiner von uns liebt Steuern, aber 600 Liter in der Sekunde und kein Pfennig dafür gezahlt??
Für die Bevölkerung ist das eine Frechheit! Wasser ist in unserer Region sehr selten und die teilweise schrecklichen Umweltauswirkungen des Bergbaues so noch zu subventionieren erscheint uns ganz einfach unverständlich… Durch die Blockaden leidet nun aber auch der Tourismus in der Gegend. Wir hatten einige Gruppen am Salzsee, in der Nähe San Cristobals, die nun dank des Streiks ein kleines Extraabenteuer erlebt haben. Keine Angst jedoch - es ist alles gut verlaufen!
Es ist aber noch nichts verloren! Um die andere Seite der Medaille zu sehen müssen wir nur ein paar Autostunden nach Cochabamba zu fahren. In dieser schönen Stadt, mit einem milden Klima gesegnet begann am 19. April die Weltkonferenz der Völker über den Klimawandel und die Rechte von Mutter Erde.
In Cochabamba erwarten den Konferenzteilnehmer nun mit Sicherheit spannende Tage, in denen neben interessanten Diskussionen zu großen Umweltthemen wohl auch die eine oder andere Berühmtheit anwesend sein wird. Was ich mich nur frage: Wenn es um gute Umweltsitten geht - hätte man da nicht die Bauern und Bergleute aus Potosi einladen sollen?