Die Hauptregenzeit in Bolivien dauert etwa von September bis Februar. Es werden nur zwei Jahreszeiten unterschieden: Sommer (Regenzeit) und Winter (Trockenzeit). Der Klimawandel hat sich auch hier in Bolivien bemerkbar gemacht - in diesem Jahr hatten viele Bauern Sorge um ihre Ernte. In vielen Bereichen Boliviens lies der Regen lange auf sich warten und in dem trockenen Boden drohten die Anbauten einzugehen. Doch dann kam er der Regen und weite Flächen des Landes, die noch vor ein paar Wochen dröge und kahl erschienen strahlen nun in verschiedenen Grüntönen.
Die Landschaft verändert sich sehr schnell und starck durch die großen Wassermassen die vom Himmel fallen.
Doch der Regen bringt auch viele Probleme mit sich. Vor allem in den ärmeren Stadtvierteln sind keine, oder schlechte Abwassersysteme vorhanden, was zu Überschwemmungen ganzer Stadtviertel führt.
Unkontrollierte Rodungen haben Erosionen zur Folge, die Erdmassen in Bewegung setzen und Mensch und Tier gefährden.
Besonders bemerkbar macht sich die Regenzeit in der Infrastruktur des Landes. Zwei Drittel des bolivianschen Straßensystems besteht aus unbefestigten Straßen. Der trockene Boden kann die viele Flüssigkeit nicht aufnehmen, wodurch Flüsse rapide ansteigen und sich Straßen in unpassierbare Flussarme verwandeln.
Als Land ohne Meerzugang und mit mimimalen Gleisverbindungen dient das Straßennetz als Hauptgüterverteilungsader. Lebensmittel, Rohstoffe, Tier und Mensch - alles reist mit LKWs und Busen über Land.
Seit Jahren ist der Staat bemüht die Infrastruktur im Land zu verbessern. Hauptverkehrsstrecken wurden erneuert und ausgebaut. Die Situation hat sich in einigen Bereichen schon verbessert und dennoch kommt es aktuell vermehrt zu schweren Unfällen.
Boliviansche Straßenbauprojekte dauern meistens sehr lange an. Oft kommt es zu Qualitätsproblemen, die Kosten steigen und Streitigkeiten entstehen wer die Mehrkosten zu tragen hat, wodurch Projekte ins stocken geraten.
Auch die neuen Straßen halten den starcken Witterungsverhältnissen in Teilen nicht stand. Aktuell ist die asphaltierte Verbindung zwischen Cochabamba und Santa Cruz durch den Regen stark beschädigt worden. Es ist noch immer nicht geklärt, wann die Strecke wieder befahrbar sein wird und Reisende müssen auf die alte, unbefestigte Verbindung ausweichen.
Trotz der Schwierigkeiten unterwegs versuchen die Einwohner auf teils abenteurliche Weise problematische Abschnitte zu passieren.
Während des Reisens in der Regenzeit muss man Verzögerungen und Unannehmlichkeiten mit einplanen. Dennoch ist das Reisen gerade in dieser Zeit aufregend und oft mit viel Spaß verbunden. Gegenseitig hilft man sich verschiedene Abschnitte zu passieren, oder versucht einen Bereich durch das Anhaufen von Steinen passierbar zu machen. Gibt es gar kein Vorwärtskommen mehr kann man auf den Fußmärschen in die nächste Stadt in den Genuss unglaublicher Geschichten kommen...
Unsere Viventura Reiseleiter und Organisatoren kennen die Strecken unseren Touren sehr gut und können auf auftretende Schwierigkeiten durch Regenfälle oft frühzeitig oder kurzfristig reagieren. Von den aktuellen Regenschäden sind keine Viventura Reisegruppe betroffen.
Mit etwas Geduld und Ausdauer wird man in jedem Fall sein Ziel erreichen. Oft ist es nur eine Frage des richtigen Momentes die Kräfte zu vereinen, um kurz vor dem nächsten Regenschub das liegengebliebene Gefährt zu befreien: