Nirgends, davon bin ich überzeugt, sind Tänze temperamentvoller als in Südamerika. In jeder Bewegung der Menschen scheint pure Lebensfreude zu stecken, die sich beim Tanz in voller Pracht entfaltet. Ein Tanz ist nicht einfach ein Tanz, sondern eine Passion, die keiner Worte bedarf.
Als typischen lateinamerikanischen Tanz kennt jeder mittlerweile Cha Cha Cha, Salsa und den Tango Argentino, und doch hat Südamerika noch so viel mehr zu bieten. Du selbst kannst gar nicht tanzen? Das ist nicht weiter schlimm!
Auch so wirst du ganz selbstverständlich bald herein gezogen werden in einen bunten Strudel aus Lachen und Leidenschaft. In diesem Überblick der Top 6 Traditionelle Tänze aus Südamerika erfährst du, aus welchem Land die bekannten Tänze ursprünglich stammen und wo du sie am schönsten erleben kannst. Darf ich bitten?
Mittlerweile steht Samba wie nichts anderes für die brasilianische Mentalität und die Auftritte der Sambatänzerinnen beim Karneval von Río de Janeiro sind zur größten Attraktion des Landes geworden. Die Parade der Sambaschulen von Río, von denen jede einzelne bis zu 5.000 Tänzerinnen zählt, gilt sogar als einer der größten Festumzüge der Welt!
Falls du zur Karnevalszeit in Brasilien bist, solltest du dir das bunte Spektakel auf keinen Fall entgehen lassen. Die vier Tage andauernden Umzüge beginnen immer am Freitag vor Aschermittwoch, über 500.000 Touristen reisen extra für den Karneval nach Río.
Du willst noch mehr über den Karneval in Río erfahren? In unserem Artikel Karneval in Río de Janeiro erfährst du noch mehr über die größte Party der Welt! Falls du lieber gleich auf und davon tanzen willst, hilft dir ein Blick auf die Viventura Brasilien Reisen.
Sieht man Marinera-Tänzern zu, hat man das Gefühl, nicht nur einen Tanz, sondern eine ganze Geschichte der Leidenschaft zu erleben. Die Marinera stammt ursprünglich von der Nordküste Perus und stellt das Werben des Mannes um die Gunst der Dame dar.
Beide schwenken während der Marinera Taschentücher mit einer Hand, während sie mit der anderen den Rockzipfel (Dame) beziehungsweise einen Hut (Herr) halten und umeinander herum wirbeln und tänzeln, als gäbe es keine anderen Menschen auf dieser Welt.
In einigen Städten Nordperus, darunter in Trujillo und Piura, kann man die Marinera sogar in Kombination mit einer Show der peruanischen Paso-Pferde erleben: Hierbei sitzt der männliche Tänzer zeitweise auf einem Pferd, während er seine Dame umwirbt.
Du willst mehr über traditionelle Tänze aus Peru erfahren? Dann wirf einen Blick auf 5 peruanische Tänze, die du kennen solltest!
Der Huayno stammt, ebenso wie die Marinera, aus Peru, jedoch aus einem ganz anderen Teil des Landes. Während die Marinera sich an der Nordküste des Landes entwickelte, stammt der Huayno aus dem Hochland und gilt als der bekannteste Tanz aus den Anden.
Auch der Huayno erzählt gleich der Marinera vom Werben des Mannes um die Frau, jedoch sind die Bewegungen hier abrupter und ausholender. Beide Parteien tanzen auch ganze Teile des Huayno alleine, wobei der Mann stets versucht, sich weiter seiner Frau anzunähern.
Diese weist ihn mal mehr, mal weniger spielerisch ab, wodurch die Wirkung eines schrillen und temperamentvollen Katz- und Maus-Tanzes entsteht.
Du willst auch ins Hochland? Auf der viExplorer Peru Bolivien Chile erlebst du die Höhepunkte der drei Andenländer!
Falls du dachtest, Shakiras Hüftschwung sei etwas ganz und gar einmaliges, werden dich die Vierjährigen in Südamerika bald eines besseren belehren... Cumbia stammt, ebenso wie die weltweit berühmte Sängerin, aus Kolumbien.
Mittlerweile erfreut sich der Musikstil aber auch international großer Beliebtheit, und gerade in den Nachbarländern Peru und Ecuador hört man kaum etwas anderes in den öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf Straßenfesten.
Anders als bei der Marinera oder beim Huayno ist Cumbia ein sehr geschlossener, rascher Paartanz mit engen Bewegungen, die anmutig ineinander übergehen. Falls du nach Südamerika reist, musst du gar nicht nach besonderen Veranstaltungen suchen - Cumbia wirst du überall hören, leben und lieben lernen!
Der Tango Argentino entwickelte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den Hinterhöfen, Bars und Bordellen von Buenos Aires und galt daher zu seiner Anfangszeit als ein sehr verruchter Tanz. Für Männer war es deswegen oftmals sogar schwer, eine Tanzpartnerin zu finden, die bereit war, Tango in der Öffentlichkeit zu präsentieren!
Heute ist der Tango Argentino nicht mehr aus der argentinischen Tanz- und Musikszene wegzudenken, und auch in Europa sind Tangoshows stets gut besucht. Aber Achtung: Tango und Tango Argentino ist nicht genau dasselbe! Der Tango Argentino hat mit den festen Schrittfolgen des Standard Tango, wie man ihn aus Tanzschulen kennt, nur wenig gemein.
In Argentinien zählt nur als Tango, was einem "Tanz eines Körpers mit vier Beinen" gleichkommt. Der Tango ist eine Einladung des Mannes, welche von der Frau angenommen wird, ein geteiltes Miteinander. Doch auch die Uruguayer beanspruchen den Tango als landestypischen Tanz für sich, der sogar vor seiner Entwicklung in Buenos Aires in den Armenvierteln von Montevideo entstanden sein soll.
Wenn es um den Tango Argentino geht, ist es aber natürlich am schönsten, einen offenen Straßentango direkt in Buenos Aires zu erleben! Falls du also in Argentiniens Hauptstadt unterwegs bist, solltest du an einem schönen Sonntagnachmittag unbedingt durch das beliebte Hafenviertel La Boca schlendern. Falls du kein Glück hast, kannst du immer noch einen der zahlreichen Milongas (Tango-Tanzabende in Argentinien) besuchen.
Du willst die Heimat des Tangos kennenlernen? Beim Südamerika-ABC kannst du nicht nur einen Tangoabend in Buenos Aires genießen, sondern erlebst gleich drei Länder auf einmal: Argentinien, Brasilien und Chile!
Salsa, eigentlich aus einer Vermischung von afrokaribischer und europäischer Tanzstile entstanden, wurde ganz ursprünglich durch europäische Kolonialisten in die Karibik eingeführt. Dennoch entwickelte sich in Kuba die heute bekannte Salsa, weswegen die Karibik für die meisten als Ursprung des Tanzes gilt.
Auch Kolumbianer beanspruchen aber oft für sich, mit Cali die "Hauptstadt der Salsa" zu stellen. In ganz Südamerika wird jedoch Salsa in ihren verschiedensten Varianten zu den typisch explosiv-schnellen Rhythmen und spanischen Gitarrenklängen mit viel Leidenschaft getanzt. Eine Party oder ein Abend ohne einen feurigen Salsaeinsatz? Unvorstellbar!
Was ist dein Lieblingstanz? Hast du einen der Tänze schon einmal in Südamerika erlebt, oder alternativ Merengue, Bachata und co in der Karibik genossen? Auch Videos sind willkommen!