Du bist offen für Extreme, hast Abenteuer im Blut und begeisterst dich auch für das Unbekannte?
Dann bist du in Chile genau richtig, denn das lange Land an der Pazifikküste Südamerikas hat mit seinen vielen verschiedenen Klima- und Vegetationszonen und seiner bunten, lebhaften Bevölkerung einiges zu bieten. Die spannendsten Daten und Fakten haben wir für dich hier einmal zusammengefasst, damit du bei Gelegenheit mit einigen überraschenden, kuriosen Details über dieses Land auftrumpfen kannst. Aber Achtung: Fernweh gibt's inklusive!
Wusstest du, dass …
… für die Chilenen Weihnachten NICHT das wichtigste Fest des Jahres ist?
Am 18. und 19. September feiern die Chilenen Ihre Unabhängigkeit von den Spaniern, in Gedenken an den 18. September 1810, an dem Chile zum eigenständigen Land mit unabhängiger Regierung wurde. Nicht nur aufgrund des hohen Patriotismus in Chile haben diese Feiertage eine ganz besondere Bedeutung, es ist auch einer der wenigen Möglichkeiten im Jahr, als ganze Familie zusammenzukommen und Verwandtschaft aus den verschiedensten Teilen Chiles einzuladen.
Der chilenische Nationaltanz „Cueca“. Quelle: Wikipedia
… das Land Chile so lang ist, dass es in Europa vom Nordkap Norwegens bis nach Tunesien in Afrika reichen würde?
Wie man unschwer erkennen kann, ist Chile unglaublich lang: insgesamt hat es fast 4.300 km Länge und verläuft durch ganze 39 Breitengrade. Würde man das Land also einmal auf Europa legen, wird veranschaulicht, wie weit das wirklich – von der Nordspitze Skandinaviens bis nach Tunesien. Auch die Breite Chiles ist zum Staunen: an der schmalsten Stelle ist das Land nur 90 km breit, an der weitesten 440 km.
… Mais so viel mehr sein kann als nur ein Korn?
Für uns Europäer ist es manchmal schwer vorstellbar, dass man so köstliche Gerichte aus dem gelben Korn zaubern kann – aber die Chilenen tun es! Eines der Nationalgerichte ist der „Pastel de Choclo“, ein Maisauflauf, der neben Mais auch Hühnerfleisch, Hackfleisch, ein viertel Ei und eine Olive enthält. Klingt erstmal nach einer fragwürdigen Kombination, ist aber frisch zubereitet einfach unglaublich lecker!
Etwas einfacher sind da schon die „Humitas“: gedämpfter Maisbrei, der in Maisblättern zu kleinen Päckchen verarbeitet wird. Diese „Humitas“ zählen übrigens zu den ältesten Gerichten Südamerikas.
… man in Chile auch Kuchen essen kann?
Denn zwischen 1848 und 1945 kamen in verschiedenen Einwanderungswellen viele Deutsche nach Chile und siedelten sich dort im „kleinen Süden“ an. Heute stammen etwa 500.000 Chilenen von Deutschen ab, aber nur noch rund 30.000 zählen Deutsch zu ihrer Muttersprache. So ist es nicht selten, dass man vor allem in dieser Region leckeren „Kuchen“ in vielen Cafés bestellen kann – ohne ein spanisches Wort dafür kennen zu müssen.
… die Osterinsel geografisch gesehen gar nicht mehr zu Südamerika gehört?
Politisch gesehen gehört die Osterinsel zu Chile. Geografisch gesehen ist die am weitesten vom Festland entfernte Insel der Welt aber schon in Polynesien angesiedelt, gehört also zum Kontinent Ozeanien. Das macht sich auch am Klima deutlich, denn es herrscht tropisches bis subtropisches Klima auf der Insel. Die Wassertemperatur ist mit bis zu 26 Grad auch deutlich angenehmer als an der Pazifikküste des chilenischen Festlands.
… die Chilenen gar nicht so europäisch sind, wie alle immer sagen?
Oft wird Santiago mit den Hauptstädten Europas verglichen und Chile generell als „europäischer“ als der Rest Südamerikas bezeichnet. Aber keine Sorge! Ist man erst einmal in Chile, wird einem schnell klar, dass auch hier einige südamerikanische Klischees erfüllt werden: Die Gelassenheit der Bevölkerung, die Unpünktlichkeit (die in Südamerika ja völlig normal ist), die melodische Volksmusik und die Feierkultur machen deutlich, dass das Land doch schon auf dem richtigen Kontinent liegt.
… es in Chile über 40 Nationalparks gibt?
Die Chilenen sind stolz auf ihr wunderschönes Land und die atemberaubende Natur. Dadurch sind in den Jahren über 40 Nationalparks entstanden, unter ihnen auch einer der bekanntesten der Welt, wie der Torres del Paine-Nationalpark. Dieser und die vielen anderen Parks warten nur darauf, von reiselustigen Naturliebhabern entdeckt zu werden.
Aussichtspunkt Gletscher Grey, Torres del Paine. Quelle: Julia Drefs
… die Chilenen süchtig nach „Palta“ sind?
Ein chilenisches Gericht ohne „Palta“, wie die Chilenen die Avocado nennen, ist kaum vorstellbar. Ob als Creme, als Salat, gefüllt als Vorspeise oder direkt mit dem Löffel aus der Frucht selbst – die Chilenen verspeisen ihr grünes Gold auf verschiedenste Art und Weise. Besonders gut macht sie sich auf einem typischen „Completo“ – so bezeichnet man den Hotdog in Chile, den man definitiv probieren sollte!
… man in Chile mehr als nur einen Superlativ findet?
So viel Einzigartigkeit geballt in einem Land! Chile ist nicht nur das längste Land der Welt, sondern verfügt auch über die trockenste Wüste (Atacama-Wüste) und beherbergt mit dem „Ojos del Salado“ den höchsten Vulkan der Welt (6.893 m ü. M.). Im Süden Chiles, rund um das Kap Hoorn, gibt es außerdem den größten Schiffsfriedhof der Welt. Man schätzt, dass dort mehr als 800 Schiffe und 10.000 Seefahrer Schiffbruch erlitten. Bei dem rauen patagonischen Klima ist das nicht schwer zu glauben. Fragt man die Chilenen, so behaupten sie auch selbstbewusst, den besten Pisco Sour und die leckersten Empanadas der Welt zu machen – und dabei ist es nicht so wichtig, ob diese Leckereien chilenischen Ursprungs sind oder nicht. Die Liste der Superlative in Chile ist noch lang, und am besten entdeckst du sie selbst bei einem Besuch direkt vor Ort!
Laguna Chaxa, Atacama Wüste. Quelle: Julia Drefs
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