Die Kultur schmecken: südamerikanische Getränke

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Kultur Kulinarik Gastronomie

Wenn Du Dich auf den Weg nach Südamerika machst, hast Du wahrscheinlich schon eine Vorstellung von den lokalen Speisen und Gerichten, die Du probieren möchtest. Aber: Vergiss die Getränke nicht!

Dieser vielfältige und lebendige Kontinent ist die Heimat einer Vielzahl von Getränken, die nicht nur den Durst löschen, sondern auch von reichen Traditionen und uralter Geschichte erzählen und einfach dazugehören. Von den tropischen Küsten bis zum Hochland der Anden gibt es besondere Getränke, die Dir einen Einblick in die Seele eines jeden Landes geben und Dich dazu einladen, auf ein Land voller würziger Aromen, herzlicher Gastfreundschaft und unvergesslicher Momente anzustoßen.

Yerba Mate

Yerba Mate, oft als „Getränk der Götter” bezeichnet, ist ein beliebtes traditionelles Getränk, der tief in der Kultur Südamerikas verwurzelt ist. Ursprünglich vom indigenen Volk der Guarani stammend, hat Yerba Mate die Jahrhunderte überdauert und ist zu einem Symbol für Kameradschaft, soziale Verbundenheit und die reiche Vielfalt des südamerikanischen Lebens geworden. In Südamerika ist Yerba Mate weit verbreitet, vor allem in Brasilien, Uruguay, Paraguay und Argentinien. 

Das gemeinsame Trinken von Yerba Mate ist nicht nur ein Brauch, sondern ein Ritual. Bei der Zubereitung wird der Mate-Kürbis mit Yerba-Mate-Blättern und heißem Wasser gefüllt. Ein Metallstrohhalm, die sogenannte Bombilla, die normalerweise aus Edelstahl oder Silber besteht, wird in die Yerba Mate gesteckt, um den Aufguss zu filtern, wenn er getrunken wird. 

Yerba Mate hat eine wichtige soziale und kulturelle Symbolik. Das gemeinsame Genießen eines Mate ist eine Geste der Freundschaft, der Einheit und der Gastfreundschaft, die über Alter, Geschlecht und sozialen Status hinausgeht und Raum für Gespräche, Geschichten und Verbundenheit schafft. Die Tradition, die Mate-Kelche weiterzureichen, ist ein symbolischer Ausdruck von Vertrauen und Gemeinschaft, vor allem weil sich der Geschmack hierbei weiterentwickelt.

Yerba Mate wird nicht nur wegen seiner sozialen Bedeutung gefeiert, sondern auch wegen seiner gesundheitlichen Vorteile. Er ist reich an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralien und soll die Energie steigern, die geistige Klarheit verbessern und die Verdauung fördern. Yerba Mate ist eine natürliche Stimulationsquelle, die für Wachsamkeit sorgt, jedoch ohne die Nervosität, die oft mit anderen koffeinhaltigen Getränken verbunden ist.

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Yerba Mate - Quelle: Canva

Pisco Sour

Der aus Peru stammende Pisco Sour ist ein Beweis für die Liebe des Landes zu seiner nationalen Spirituose, dem Pisco. In diesem Cocktail wird der Traubenschnaps mit Limettensaft, Zucker und Eiweiß zu einem erfrischenden und spritzigen Getränk vermischt.

Die Ursprünge des Pisco gehen auf das 16. Jahrhundert zurück, als spanische Siedler begannen, Aguardiente aus vergorenen Trauben herzustellen. Vor Ort wurde das Getränk Pisco getauft, benannt nach seinem Verschiffungshafen. Der Pisco Sour wurde erst Jahrhunderte später erfunden, als ein Amerikaner namens Victor Vaughen Morris Anfang des 20. Jahrhunderts eine Bar in Lima eröffnete. Als einmal der Whiskey ausgegangen war, war er auf der Suche nach einem alternativen Cocktail und improvisierte mit dem verfügbaren Pisco. So lautet zumindest eine der Entstehungslegenden.    

Ein Schlückchen Pisco Sour ist eine Entdeckungsreise der Kontraste - scharfe Zitrusfrüchte gegen die Sanftheit des Piscos, das Süße trifft auf das Saure. Oft wird er mit einem Spritzer Magenbitter garniert und ist eine Symphonie der Aromen, die das Wesen Perus widerspiegelt. 

Die Einheimischen feiern das Getränk mit dem Pisco Sour Day, der am ersten Samstag im Februar stattfindet. Ein perfekter Zeitpunkt, um peruanische Musik zu hören, Ceviche zu essen und natürlich das Nationalgetränk selbst zu probieren. Wenn Du in Peru bist, kannst Du sogar ein Pisco-Weingut besuchen und dort die Nacht verbringen - wofür Du nach ein paar Pisco Sours sicher dankbar sein wirst.

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Caipirinha

Brasilien stellt uns den Caipirinha vor, einen Cocktail, der den temperamentvollen Charakter des Landes widerspiegelt. Der Caipirinha wird aus Cachaça (Zuckerrohrschnaps), Limette, Zucker und Eis hergestellt und ist ein Vorgeschmack auf die ausgelassene Stimmung in Brasilien. Die spritzige Limette vermischt sich mit den zuckerhaltigen Geschmacksnuancen und lässt eine Symphonie entstehen, die mit den Rhythmen der Samba mitschwingt.

Cachaça ist eng mit der Geschichte Brasiliens verwoben. Im 16. Jahrhundert verlegten die Portugiesen die Zuckerproduktion von den Madeira-Inseln nach Brasilien. Mit sich brachten sie auch die Praxis der Destillation von Zuckerrohrsaft zu Schnaps. Cachaça kann nur in Brasilien hergestellt werden, und es gibt zehntausende von Herstellern im ganzen Land, die jedes Jahr etwa 1,2 Milliarden Liter produzieren. 

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Caipirinha - Quelle: Canva


Der Caipirinha ist ein weiteres Getränk mit unbekanntem Ursprung, doch die meisten sind sich einig, dass es Anfang des 20. Jahrhunderts in São Paulo entstanden ist. Manche glauben auch, dass es ursprünglich ein Rezept war, welches gegen die Spanische Grippe helfen sollte - man glaubte, dass die Kombination aus Knoblauch, Honig und Zitrone eine therapeutische Wirkung hätte. Später wurden Knoblauch und Honig entfernt und durch Eis ersetzt, um es besser in der Hitze aushalten zu können.

Das Wort „Caipirinha” kommt von caipira, einem Begriff aus dem brasilianischen Portugiesisch, mit dem man jemanden vom Land bezeichnet.
Obwohl mit Caipirinha nach brasilianischem Recht nur die Limetten-Version des Getränks gemeint ist, gibt es im ganzen Land auch andere Mischungen aus Cachaça, frischen Früchten und zerstoßenem Eis, z. B. mit Mandarine, Mango oder Passionsfrucht. Lecker!

 

Canelazo

Ebenfalls aus Zuckerrohr hergestellt ist der Canelazo: ein traditionelles Getränk, das aus den hoch gelegenen Regionen der Anden stammt. Besonders in Ecuador ist dieses Gebräu sehr beliebt und ist essenziell eine Mischung aus Aguardiente (Zuckerrohrschnaps), Zimt, Zucker und Wasser, die ein beruhigendes Elixier ergibt.

Es gibt verschiedene Varianten des Canelazo, z. B. in Kombination mit einheimischen Früchten wie Mora oder Maracuyá, mit Nelken oder aber auch als alkoholfreies Getränk. Man kann es vor allem während der Feiertage in Ecuador bei zahlreichen Straßenhändlern kaufen, zum Beispiel an Weihnachten oder bei den Fiestas de Quito, einem einwöchigen Stadtfest Ende November bis Anfang Dezember.

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Chicha Morada - Quelle: Canva

Chicha Morada

Chicha Morada stammt noch aus der Zeit der alten Zivilisationen Südamerikas und blickt auf eine lange Geschichte zurück, tief verwurzelt in Tradition und kultureller Bedeutung. Hergestellt aus violettem Mais - einem Grundnahrungsmittel in der Andenregion - wurde Chicha Morada ursprünglich von indigenen Volksgruppen als zeremonielles Getränk für religiöse Rituale und gesellschaftliche Versammlungen gebraut. Man nimmt an, dass es dieses Getränk schon vor den Zeiten des Inka-Reiches gab.

Traditionell wird Chicha Morada hergestellt, indem violetter Mais zusammen mit Ananasschalen, Quitten, Nelken und Zimt in Wasser gekocht wird. Nachdem das Gemisch gesiebt und abgekühlt ist, wird Zucker hinzugefügt. Die Zugabe von Früchten und Gewürzen macht das Getränk zusätzlich vielschichtig und komplex. 

Heute gibt es Pulver und Sirup, sodass nur noch Wasser hinzugefügt werden muss. Das Getränk ist in Peru so beliebt, dass der Konsum mit dem von Erfrischungsgetränken wie Coca-Cola konkurriert, und es ist im ganzen Land in Restaurants und Supermärkten zu finden. 

Ein guter Zeitpunkt, um Chicha Morada in Peru zu probieren, ist Oktober, der auch als mes morado oder der „lila Monat” bekannt ist. Anlässlich eines religiösen Festes zu Ehren des „Herrn der Wunder” kleiden sich die Einheimischen ganz in Lila und genießen die regionalen Gerichte. Chicha Morada passt besonders gut zu dieser Jahreszeit, nicht nur wegen seiner violetten Farbe - der Chicha Morada ist außerdem ein Symbol für die peruanische Identität und das fortdauernde Erbe der alten Traditionen aus den Anden.

 

Api

Bolivien hat sein eigenes violettfarbenes Getränk. Das aus dem Hochland stammende Api ist ebenfalls ein traditionelles Andengetränk, das aus lila Mais, Zimt und Zucker hergestellt wird. Es wird gerne bei kaltem Wetter getrunken und nimmt in der bolivianischen Kultur einen besonderen Platz ein.

An einer dampfenden Tasse Api zu nippen ist so, als würde man sich in eine kuschelige bolivianische Decke einwickeln. Das Getränk ist so dickflüssig, dass es mit einem Löffel gegessen werden kann, und ist in den kalten, hoch gelegenen Regionen besonders zum Frühstück sehr beliebt. Um sich aufzuwärmen, trinkt man es zusammen mit Buñuelos (gezuckertem, frittiertem Gebäck) oder Empanadas. 

Wenn Du in Bolivien bist, solltest Du Deinen Morgen mit einem Api con pastel beginnen, einer beliebten Kombination bestehend aus diesem herzhaften Getränk und Gebäck.

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Api mit Gebäck - Quelle: Canva

 

Mote Con Huesillo

Mote con Huesillo kommt aus Chile und ist ein traditionelles Sommergetränk, das getrocknete Pfirsiche (Huesillo), geschälten Weizen (Mote), Zucker und manchmal auch Zimt enthält. 

Mote wurde während der Kolonialzeit in Chile eingeführt, aber erst viel später kam man auf die Idee, es mit Pfirsichen zu kombinieren. Im Laufe der Zeit wurde Mote con Huesillo mehr als nur ein Getränk - es ist heute eine beliebte Sommertradition im Land. 

Dieses kultige chilenische Getränk, das in den warmen Monaten oft von Straßenhändlern verkauft wird, ist der Vorgeschmack auf den Sommer und bietet angenehme Abkühlung von der Hitze, was sowohl bei Einheimischen als auch bei Besuchern beliebt ist. Auf Deiner Reise nach Chile solltest Du es unbedingt probieren! 

Es gibt sogar ein Sprichwort, das die Leidenschaft der Einheimischen für dieses Getränk zeigt: Más chileno que el mote con huesillo, was so viel heißt wie: „Mehr chilenisch als Mote con Huesillo”.

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Mote Con Huesillo - Quelle: Canva

 

Kolumbianischer Kaffee

Der kolumbianische Kaffee ist auf der ganzen Welt bekannt und ein Beweis für die Leidenschaft, mit der das Land einige der geschmackvollsten Arabica-Bohnen produziert. Jede Tasse Kaffee ist wie eine Reise durch die verschiedenen Landschaften, die zu diesem außergewöhnlichen Geschmack beitragen.

Der Kaffeeanbau in Kolumbien begann im frühen 19. Jahrhundert in kleinem Maßstab, hauptsächlich für den Eigenverbrauch. Erst Jahrzehnte später, als sich der Weltmarkt öffnete, stieg die Produktion sprunghaft an. Die Gründung des kolumbianischen Kaffee-Anbauverbands im Jahr 1927 brachte die Branche voran, indem sie Qualitätsstandards festlegte und den kolumbianischen Kaffee auf der Weltbühne bekannt machte.

Heute gehört das Land zu den wichtigsten Kaffeeproduzenten der Welt. In den hoch gelegenen Regionen werden Bohnen angebaut, die wegen ihres besonderen Geschmacksprofils und ihrer außergewöhnlichen Qualität sehr geschätzt werden. Der kolumbianische Kaffee ist mehr als nur ein Getränk - er ist ein Symbol des Nationalstolzes und ein Grundstein der kolumbianischen Identität, der von Kaffeeliebhabern auf der ganzen Welt wegen seiner traditionsreichen Geschichte und seinem unvergleichlichen Geschmack geschätzt wird.

In der Region „Kaffeedreieck” wird der größte Teil des kolumbianischen Kaffees produziert, weshalb sie seit 2011 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Auf Deiner Reise kannst Du eine Kaffee-Finca besuchen, an einer Führung durch die Kaffeeplantagen teilnehmen und natürlich eine Tasse des besten Kaffees der Welt direkt am Entstehungsort probieren.

 

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Kolumbianischer Kaffee - Quelle: Canva

 

Koka-Tee

Koka-Tee, der aus den Blättern der Kokapflanze gewonnen wird, hat eine einzigartige kulturelle Bedeutung und ein signifikantes historisches Erbe. Die indigenen Völker der Anden, vor allem in Ländern wie Peru und Bolivien, nutzen die Kokablätter seit langem für medizinische und zeremonielle Zwecke. 

Auf einem zentralen Platz in der andinen Kultur wird der Koka-Tee als Mittel gegen die Höhenkrankheit, zur Steigerung der Energie und zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens geschätzt. Früher wurden Kokablätter von den indigenen Völkern gekaut, um Hunger und Müdigkeit während langer Reisen durch die zerklüftete Landschaft der Anden zu bekämpfen. 

Heute werden getrocknete Kokablätter in heißem Wasser aufgegossen und ergeben einen milden Kräutertee mit einem leicht bitteren Geschmack. Als kulturelles Symbol und natürliche Energiequelle spielt Koka-Tee im Leben der Anden-Bevölkerung nach wie vor eine wichtige Rolle und bietet Reisenden einen Einblick in alte Traditionen und eine traditionelle Möglichkeit, sich an die Höhenlagen der Berge zu gewöhnen.

 

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Frisch gebrühter Koka-Tee - Quelle: Canva
 

Argentinischer Malbec

Die argentinischen Malbec-Weine, vor allem die aus der Region Mendoza, haben weltweit Anerkennung gefunden. Kräftig, robust und voller Charakter sind die Weine, die aus der Malbec-Traube entstehen, welche in den hoch gelegenen Weinbergen bestens gedeiht.

Die Rebsorte wurde erstmals im 19. Jahrhundert in der Region angebaut, und zwar aus Stecklingen, die aus Frankreich mitgebracht wurden. Sie gewann im späten 20. Jahrhundert an Bedeutung, als sich die Weinindustrie des Landes auf die Produktion von Wein für den Export konzentrierte und die besondere Qualität dieser Rebsorte erkannte. Heute ist sie die am häufigsten angebaute rote Rebsorte in Argentinien, mit mehr als 40.000 Hektar Malbec-Anbaufläche, wovon der Großteil in der Region Mendoza beheimatet ist.

Interessanterweise unterscheiden sich die modernen Malbec-Trauben Argentiniens von der französischen Sorte, was darauf hindeutet, dass es sich bei den ursprünglichen Stecklingen um eine Variante der Rebsorte handelt, die in Frankreich inzwischen ausgestorben ist. Neben dieser Unterscheidung hat die Höhenlage beim Anbau der Traube zu einzigartigen Ergebnissen geführt, die einen Wein mit einer üppigen Textur, einer tiefen Farbe und reichhaltigen Fruchtaromen hervorbringen.   

Wenn Du Dir ein Glas argentinischen Malbec einschenkst, fühlst Du Dich in die sonnenverwöhnten Weinberge von Mendoza versetzt, mitten in die Essenz des Andenlandes. Alternativ kannst Du die fruchtbare Region am Fuße der Anden auch besuchen und den originalen Wein direkt dort probieren, wo die Trauben angebaut werden.

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Wingerte in Mendoza - Quelle: Canva

 

Südamerikanische Getränke bieten mehr als nur eine Erfrischung - sie geben einen authentischen Einblick in die verschiedenen Kulturen, Traditionen und Landschaften des Kontinents. Vom kräftigen Geschmack des kolumbianischen Kaffees bis hin zu den belebenden Eigenschaften des Koka-Tees in den Anden - jedes Getränk erzählt eine Geschichte des Kulturerbes. Ob auf belebten Märkten in der Stadt, in abgelegenen Bergdörfern oder in sonnigen Weinbergen - südamerikanische Getränke laden uns ein, den Lebensgenuss zu schmecken, soziale Kontakte zu knüpfen und die Schönheit unserer gemeinsamen Welt zu feiern. Eine Aufforderung, den Moment zu genießen und auf die grenzenlosen Wunder Südamerikas anzustoßen. 

Wenn Du Lust auf Abenteuer hast, komm mit uns auf eine unvergessliche Reise nach Südamerika!

 

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