Alexander von Humboldt: Sieben interessante Fakten

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Humboldt Südamerika

Alexander von Humboldt: Sieben interessante Fakten, die verdeutlichen, dass der Abenteurer und Forscher ein Pionier seiner Zeit war. Alexander von Humboldt gehört zu den wohl bekanntesten Naturforschern der Geschichte. Er wurde am 14. September 1769 in eine wohlhabende Familie in Berlin hineingeboren und studierte zunächst seiner Mutter zuliebe Wirtschaftslehre. Später trat er im Bereich der Bergverwaltung in den Staatsdienst ein. Sobald er jedoch durch den Tod der Mutter frei über sein Erbe verfügen konnte, machte er sich als Naturforscher und Wissenschaftler unabhängig.

 

Nach Jahren akribischer Vorbereitung zog er 1799 los, um Lateinamerika zu erkunden und die dortigen Naturlandschaften zu erforschen. Dabei analysierte er die Zusammenhänge in der Natur und die Auswirkungen des menschlichen Handelns auf die Umwelt. Bis heute zählt seine „amerikanische Reise“ zu den berühmtesten Expeditionen der Menschheitsgeschichte.

In diesem Artikel erfahren Sie sieben kuriose Fakten über das Leben des außergewöhnlichen Forschers:

 

           1. Networking-Experte


Humboldts ursprüngliche Idee war es, von England oder Frankreich aus zu den Westindischen Inseln oder nach Ägypten zu reisen, jedoch scheiterten beide Versuche aus unterschiedlichen Gründen.

Glücklicherweise beherrschte Humboldt jedoch die Kunst des erfolgreichen Netzwerkens – sogar auf internationaler Ebene. Bis zu seinem Tod schrieb er ungefähr 50.000 Briefe in fünf Sprachen und erhielt doppelt so viele. Auf diese Weise knüpfte und pflegte er strategische Kontakte zu Denkern, Forschern und Politikern auf der ganzen Welt.

So kam es auch, dass ihm auf einer Reise nach Madrid König Karl IV. die Erlaubnis erteilte, zu den spanischen Kolonien in Südamerika zu reisen. Der Monarch trug zwar nichts zur Finanzierung der Expedition bei, ließ den jungen Forscher aber versprechen, Proben von Flora und Fauna für die königlichen Sammlungen zu schicken. Zusammen mit dem französischen Botaniker Aimé Bonpland stach Humboldt schließlich an Bord des Schiffes Pizarro von Nordspanien aus in See. Ihre Reise durch Lateinamerika sollte fünf Jahre lang dauern.

 

          2. Risikobergsteiger und Kletterrekordhalter

Eines von Humboldts Abenteuern in Lateinamerika war die Besteigung des Vulkans Chimborazo, der im heutigen Ecuador liegt und fast 6300 Meter hoch ist. Der deutsche Naturforscher bestieg den Koloss im Juni 1802, bei Kälte und Schnee, ohne professionelle Ausrüstung und mit einem verletzten Fuß. Auf 4700 Metern Höhe weigerten sich sogar die Träger, mit ihm und seinen Begleitern mitzugehen. Trotz schwerer Höhenkrankheit und Schwindelgefühlen schafften sie es schließlich auf 5917 Meter – fast bis zum Gipfel. Auf dem Chimborazo begriff Humboldt, so hielt er später fest, dass alles in der Natur miteinander verbunden ist.

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Vulkan Chimborazo in Ecuador - Quelle : canva

 

          3. Umweltpionier: Klima- und Naturschützer

Obwohl der Begriff „Umweltschützer“ zu seiner Zeit noch nicht gebräuchlich war, gehört Humboldt zu einem der ersten Wissenschaftlern, der die langfristigen Folgen menschlichen Handelns für die Natur untersuchte. Seine Erkenntnisse zum Klimawandel gewann er auf seinen Reisen durch Lateinamerika, wo die europäischen Eroberer Wälder abholzten, um ihre eigenen landwirtschaftlichen Kulturen anzubauen.

Zum ersten Mal wurde er am Ufer des Valenciasees darauf aufmerksam, als Einheimische ihm mitteilten, dass der Wasserspiegel des Sees rapide sank. Daraufhin untersuchte er das Gebiet und verglich die Daten mit den Verdunstungsdaten anderer Gewässer auf der ganzen Welt. Schließlich kam er zu dem Schluss, dass die Abholzung der nahe gelegenen Wälder und die Umleitung von Wasser für Bewässerungssysteme zum Absinken des Wasserspiegels führten.

 

          4. Sklaverei- und Kolonialismus-Gegner

Während seiner Lateinamerikareise wurde sich Humboldt nicht nur über die Auswirkungen des Kolonialismus auf die Umwelt bewusst. Er war schockiert über die barbarische Art und Weise, in der die Kolonisten die einheimische Bevölkerung behandelten, und dachte über die Auswirkungen der eingeführten Monokulturen auf die Lebensweise der Einheimischen nach.

Auch war er ein entschiedener Gegner der Sklaverei, sowohl in den Kolonien der europäischen Länder als auch in den Vereinigten Staaten. Er war der Ansicht, dass es keine überlegenen oder minderwertigen Rassen gibt und dass alle Menschen gleich sind. Besonders empört war er, als ein amerikanischer Verleger seine Kritik an der Sklaverei bei der Herausgabe seines Politischen Essays über die Insel Kuba entfernte. Daraufhin wurde er so wütend, dass er eine Pressemitteilung verschickte, die in Zeitungen in den gesamten Vereinigten Staaten veröffentlicht wurde.

 

          5. Influencer seiner Zeit

Humboldt traf Könige und Präsidenten aus der ganzen Welt und war der Mann, den alle jungen Wissenschaftler, die Karriere machen wollten, besuchen mussten.

Er hatte auch einen entscheidenden Einfluss auf den Begründer der Evolutionstheorie Charles Darwin. Dieser war ein großer Bewunderer von Humboldt. Er las alle sieben Bände von Humboldts Reise in die Aequinoctial-Gegenden: des neuen Kontinents, in denen der preußische Naturforscher von seiner Reise durch Südamerika berichtete. Die Lektüre ermutigte ihn, 1831 an Bord der Beagle zu gehen, dem Schiff, mit dem er fünf Jahre lang Teile Lateinamerikas und Australiens bereiste und geologische, kartographische und zoologische Forschungen betrieb. Die beiden Naturforscher trafen sich 1842 in London, aber anscheinend redete Humboldt so viel, dass Darwin fast nicht zu Wort kam.

Der junge Alexander verbrachte einige Zeit mit seinem Bruder Wilhelm in Jena, dem wichtigsten deutschen Kulturzentrum jener Zeit und der Wiege der Romantik. Ganz in der Nähe, in Weimar, lebte Johann Wolfgang von Goethe, der als einer der größten deutschen Schriftsteller aller Zeiten gilt. Doch Goethe interessierte sich nicht nur für Literatur, sondern auch für Geologie, Chemie und Medizin. Als Humboldt 1794 seinen Bruder besuchte, lud dieser Goethe nach Jena ein und die beiden trafen sich. Humboldt war erst 25 Jahre alt, hinterließ aber einen bleibenden Eindruck bei dem bereits 44-jährigen Goethe. „Man könnte in acht Tagen nicht aus Büchern herauslesen, was er einem in einer Stunde vorträgt“, sagte der Dichter sogar.

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Statue Alexander Humboldt vor der Humboldt Universität in Berlin - Quelle : canva

 

          6. Insolventer Erbe

Wie bereits erwähnt, erbte Humboldt früh ein großes Vermögen. Allerdings gab er den größten Teil davon für die Finanzierung seiner Expeditionen und Veröffentlichungen aus. Obwohl seine Bücher zu Bestsellern wurden, verdiente er kaum etwas daran, da es damals noch kaum bis keine Autorenrechte gab und er auch kein Geld für Übersetzungen erhielt. Humboldt unterstützte auch andere junge Forscher finanziell. Doch am Ende seines Lebens ging ihm oft bereits Mitte des Monats das Geld aus. Seine letzten Jahre verbrachte er in einer Mietwohnung im Zentrum Berlins und musste sich manchmal Geld von seinem treuen Diener leihen.

 

          7. Wissenschaftsstar und Namensgeber

Alexander von Humboldt starb am 6. Mai 1859 im Alter von 89 Jahren. Zehntausende von Menschen nahmen am folgenden Tag an seinem Staatsbegräbnis in Berlin teil. Die Nachricht von seinem Tod erschien auch in britischen und amerikanischen Zeitungen.

Humboldt ist auch ein beliebter Namensgeber. Es gibt kaum andere Personen, nach denen so viele Arten und Orte benannt wurden. Fast 300 Pflanzen und mehr als 100 Tiere sind nach Humboldt benannt. Wenn Sie nach Südamerika reisen, können Sie zum Beispiel an den Küsten von Peru oder Chile Humboldt-Pinguinen (lat. Spheniscus humboldti) begegnen. Diese Pinguinart wurde 1834 erstmals von Franz Julius Ferdinand Meyen wissenschaftlich beschrieben. Meyen benannte den Pinguin eigenen Angaben zufolge nach dessen ursprünglichen Entdecker Humboldt, der die Tiere bereits während seiner Amerikareise in der Gegend um Callao beobachtet haben soll.

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Humboldt Pinguin - Quelle : canva

 

An der Westküste Südamerikas können Sie auch den Humboldt-Strom besuchen. Diese kalte Meeresströmung wurde ebenfalls von dem deutschen Forscher entdeckt und nach ihm benannt. In Amerika gibt es ganze vier Humboldt-Counties. Hierbei handelt es sich um Gebietskörperschaften, ähnlich den deutschen Landkreisen, die nach dem bekannten Wissenschaftler benannt wurden. Hinzu kommen noch dreizehn Humboldt-Städte. Nicht zu vergessen ist die berühmte Humboldt-Universität in Berlin und sogar auf dem Mond gibt es ein Humboldt-Meer (lat. Mare Humboldtianum).

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