Lateinamerika entwickelt sich zu einer der spannendsten Regionen für Feinschmecker weltweit. Nicht nur die Vielfalt der kulinarischen Traditionen, sondern auch die kreativen Neuinterpretationen von traditionellen Gerichten machen den Kontinent zu einem äußerst schmackhaften Reiseziel für Gourmets. Von den Anden über die karibischen Küsten bis hin zu den Wingerten Argentiniens und Chiles – die lateinamerikanische Küche vermischt die besten Geschmacksrichtungen vieler kultureller Einflüsse und einheimischer Zutaten.
Hier stellen wir dir einige der kulinarischen Hotspots vor, darunter ein paar der Restaurants, die es unter die besten 50 des Kontinents oder sogar weltweit geschafft haben.
Die Spitzen-Restaurants von Peru: Maido in Lima
Peru hat sich in den letzten Jahren zu einem kulinarischen Zentrum entwickelt, und das „Maido“ in Lima ist ein leuchtendes Beispiel für diese Entwicklung. Es ist mit nicht weniger als fünf Michelin-Sternen dekoriert, und das aus gutem Grund: Hier werden einzigartige Leckereien der Nikkei-Küche aufgetischt, eine Kombination aus japanischer und peruanischer Küche. Gründer und Chefkoch Mitsuharu Tsumura ist kreativ und kreiert mit frischen Zutaten und modernsten Techniken einzigartige Gerichte – mit großem Erfolg: Das Maido zählt aktuell zu den 50 besten Restaurants der Welt.
Hier kannst du zum Beispiel köstliche Kombinationen wie „Ceviche de Pulpo“ probieren, eine Fusion aus mariniertem Oktopus und japanischen Gewürzen. Auch Arten von Sushi gibt es, nur mit peruanischen Zutaten und Aromen. Die Nikkei-Küche, einzigartig auf der Welt und zunehmend großer Bestandteil der peruanischen Esskultur, ist ein Geschmackserlebnis, das man sich schwer vorstellen kann, wenn man es nicht selbst probiert hat! Ein Muss für alle Besucher Limas, die sich für gutes Essen begeistern.
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Weitere Adressen für überragende Geschmackserlebnisse in Lima sind auch:
- Cosme: peruanisch-asiatischer Mix vom Feinsten
- La Picantería: von Meeresfrüchten inspirierte Gerichte
- La Glora: schön gelegen in einem historischen Gebäude
- Astrid y Gastón: preisgekrönt und sehr erfahren
Die perfekten argentinischen Steaks: Don Julio in Buenos Aires
In aller Welt rühmt man das argentinische Rindfleisch – nicht wenige Reisende sagen, es sei das beste überhaupt. Entsprechend sind Steakhäuser in der Hauptstadt Buenos Aires beliebt, aber es gibt da eines, das aus der Masse hervorsticht: das Don Julio.Besitzer und Chef Pablo Riveros Großmutter war Metzgerin, seine Eltern züchteten Rinder – die Leidenschaft für perfekte Fleischqualität liegt bei ihm in der Familie. Im Restaurant Don Julio legt man außerdem Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität. Das perfekte Asado, welches man hier aufgetischt bekommt, kommt also nicht einfach irgendwo her, sondern stammt von grasgefütterten Rindern, die unter den besten Bedingungen hier in der Region aufgezogen wurden.
So viel Bedacht und Sorgfalt zahlt sich aus: Die fein gegrillten Stücke wie „Bife de Chorizo“ sind, kombiniert mit den auserlesenen Weinen aus dem Don Julio Weinkeller, ein absoluter kulinarischer Höhepunkt und eine wahre Perfektion dieses wichtigen Teils der argentinischen Küche. Wer wissen möchte, wie gut die legendären Rindfleischgerichte aus diesem Land wirklich schmecken, der ist im Don Julio an der richtigen Adresse.
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Buenos Aires ist jedoch nicht nur wegen des Don Julio ein Mekka für Feinschmecker in Südamerika. Sieben weitere einheimische Gourmet-Magneten haben es ebenfalls unter die besten 50 des Kontinents geschafft:
- El Preferido de Palermo: Klassisch Buenos Aires mit seinen mediterranen Einflüssen
- Gran Dabbang: Einheimische Küche mit indischen, thailändischen und arabischen Inspiratione
- Julia: Elegante, mikro-saisonale Küche
- Mishiguene: Nahöstliche und jüdische Aromen auf Südamerikanisch
- Alo’s: Organische, einheimische Zutaten und Haute Cuisine aus aller Welt
- Crizia: Spezialisiert auf das Beste aus dem argentinischen Meer
- Niño Gordo: Argentinische Küche mit südostasiatischen Elementen
Kulinarik in Kolumbien: Celele, Leo und El Cielo
Auch Kolumbien hat sich zur Schatzkammer der Kulinarik gemausert – was nicht überrascht in einem Land, das von der Karibik bis zu den Anden so viele unterschiedliche kulturelle Einflüsse in sich vereint. Wo Kulturen aufeinander treffen, gibt es kreative Neuschöpfungen!
Im karibischen Cartagena gilt das „Celele“ als absoluter Hotspot. Der Koch Jaime Rodríguez recherchierte jahrelang für sein Proyecto Caribe Lab die Essgewohnheiten der indigenen Leute entlang der karibischen Küste, dokumentierte traditionelle Rezepte und Zutaten.
Heute schöpft er aus all diesen Erfahrungen und kreiert einzigartige Gerichte. Wie schmeckt wohl karibischer Blütensalat mit eingelegten Cashewnüssen oder Tintenfisch und Muscheln in einer Escabeche, inspiriert von der karibischen Küste? Das Aushängeschild ist die „Celele de cerdo“ mit eingelegter Schweineterrine, Bananenpüree, karibischen Bohnen, Kohl und Schweinefleischbrühe. Aus gutem Grund ist das Celele unter den 50 besten Restaurants des Kontinents.
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Auch in der Hauptstadt Bogotá wird geschlemmt: im „Leo“ schaltet und waltet die Chefköchin Leonor Espinosa und arbeitet dabei eng mit indigenen Gemeinden zusammen. Ihre Gerichte sind für die Verwendung seltener Zutaten bekannt, durch die sich die unglaubliche Biodiversität und kulturelle Vielfalt Kolumbiens auf dem Teller widerspiegelt. Weitere Restaurants der Top-50-Liste in Bogotá sind das El Chato und das Humo Negro.
Und in Medellín? Hier wird die Spitzenküche Lateinamerikas vom Restaurant „X.O.“ repräsentiert. Hinter dem Projekt steckt ein Trio von Köchen, das bereits seit Jahren die kulinarische Szene der Stadt vorantreibt. Mit X.O. vereinten sie ihre Kräfte, Kreativität und Erfahrungen und arbeiten eng mit einheimischen Kleinbauern zusammen, um nur die besten und frischesten Zutaten auf den Teller zu bringen.
Ceviche: kulinarische Tradition und nun Weltkulturerbe
Ceviche: ein erfrischender, würziger Salat aus fangfrischem, ungekochtem Fisch, der mit einer besonderen Marinade namens Tigermilch (Leche de tigre) vermischt wird, die aus Limettensaft und Gewürz besteht. Es ist das Nationalgericht Perus und wurde von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt.
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Allerdings war Ceviche schon lange zuvor ein sehr beliebtes Gericht an der peruanischen Küche, meistens zum Mittag, wenn der Fischfang gerade erst aus dem Meer kommt. Das Gericht ist Teil der peruanischen Identität und hat außerdem historische und kulturelle Relevanz auf dem ganzen Kontinent: indigene, spanische und afrikanische Kulturen sollen mit ihren Einflüssen dafür gesorgt haben, dass Ceviche heute das ist, was es ist.
Obwohl Ceviche seine Ursprünge and den Küsten Perus und Ecuadors haben soll, ist es heute auf dem ganzen Kontinent verbreitet – und nahe Ushuaia, an der südlichsten Spitze Südamerikas, soll es ganz besondere Gourmet-Ceviche geben: Das Restaurant “Puerto Pirata” hat nicht nur Charme, sondern sitzt auch direkt an der Quelle von frischem Fisch und Meeresfrüchten – das Aushängeschild ist die für die Region typische Delikatesse Königskrabbe. Aber auch wer kreative Varianten von Ceviche probieren möchte, die frischer nicht sein könnten, ist hier richtig.
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Wein der Weltklasse: die großen chilenischen und argentinischen Weine
Zu einem köstlichen Mahl darf natürlich auch der passende edle Tropfen nicht fehlen. Wie praktisch ist es da, dass vor allem die Weine Argentiniens und Chiles bereits seit Jahren ein absolut exzellenter Ruf vorauseilt. Längst haben sich die beiden Länder international einen Namen als Spitzenproduzenten gemacht.
Eines der ältesten Weingüter Argentiniens ist die “Bodega Colomé” in der Provinz Salta, die für ihre mit Wingerten bedeckten Täler und Hänge bekannt ist. Hier werden hervorragende Malbecs produziert, die zu den besten der Welt gehören.
In Chile hingeben gilt das “Colchagua-Tal” als Zuhause der exzellenten Weine, zum Beispiel Cabernet Sauvignons und Carménères. Da die Anden in der Nähe sind, hat diese Region ein einzigartiges Klima und erstklassige Bedingungen für den Weinanbau. Das Resultat: Weine mit komplexen Aromen und außergewöhnlicher Qualität. Eine Weinverkostung in einem der vielen Weingüter ist ein absolutes Muss für alle, die das Beste der südamerikanischen Weine kennenlernen möchten.
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Michelin-Stern für einen Straßenimbiss: Taquería El Califa de León in Mexiko
Feines Essen, Spitzenköche, exquisite Weine – die lateinamerikanische Gastronomie hält so manchen Gaumenschmaus bereit und bekommt dafür zunehmend internationale Anerkennung. Ein richtiges Zeichen in diesem Sinne wurde gesetzt, als einer kleinen Taquería in Mexiko-Stadt ein Michelin-Stern verliehen wurde – eine Sensation.
Der kleine Straßenimbiss sieht von außen nicht so aus, wie man es von einem Sternerestaurant erwarten würde, und auf der Speisekarte stehen lediglich vier Arten von Tacos – aber die haben es in sich. In der Taquería El Califa de León wird nur das beste Rinderfilet und die frischesten Zutaten verarbeitet, mit jahrhundertealten Techniken und zwei hausgemachten Soßen. Tacos, aber absolut perfektioniert und bis ins kleinste Detail auf simple und dennoch raffinierte Art zubereitet. Authentisch mexikanisch, jedoch auf dem höchsten Niveau: so verdient man sich einen Michelin-Stern!
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Essen ist ohne Zweifel einer der schönsten und natürlich schmackhaftesten Aspekte einer Kultur, und wer sie authentisch kennenlernen möchte, kommt um kulinarische Erlebnisse nicht herum. Die immer lebendiger werdende Szene der lateinamerikanischen Spitzenküche steckt voller geschmacklicher Hommagen an die Heimat und innovativer Ergänzungen aus anderen Kulturen. Es gibt viele Gründe, Mittel- und Südamerika zu erkunden, und der einzigartige Geschmack der kulinarischen Szene ist auf jeden Fall einer davon!
Wenn du jetzt so richtig Appetit bekommen hast, stöbere gerne in unseren vielen Reiserouten quer über den südamerikanischen Kontinent – wir steuern jede Stadt an, die ein Spitzenrestaurant beherbergt. Reise durch die Anden und Weinregionen von Chile und Argentinien oder tauche tief in die schmackhafte, abenteuerliche Welt Perus und Boliviens ein, um den berühmten kulinarischen Hotspots einen persönlichen Besuch abzustatten.