Die bekannteste Suppenhasserin und Gesellschaftskritikerin Argentiniens: Mafalda

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Kennen Sie Mafalda? Zweifelsohne handelt es sich um eines der berühmtesten kleinen Mädchen der Welt. Sie lebt in Buenos Aires, ist gerade mal sechs Jahre alt und hat voluminöse schwarze Haare, die sie mit einer großen Schleife bändigt. Meist trägt sie ein geknöpftes Kleid sowie Riemchenschuhe mit weißen Söckchen.

Außerdem hasst sie Suppe und nervt ihre Eltern regelmäßig mit neugierigen Fragen, die auf den ersten Blick simpel erscheinen, sich jedoch bei näherer Betrachtung als äußerst komplex entpuppen. Aus diesem Grund sind ihre Eltern oft um eine schnelle Antwort verlegen. Doch das hält Mafalda nicht davon ab, weiterhin auf humorvolle Weise kritische Fragen zu stellen, wobei sie vor keinem Thema Halt macht: Atomkrieg, Weltraumrennen, Hunger in der dritten Welt, Menschenrechte, Sex, politische Unterdrückung, Psychoanalyse, Feminismus, Religion und vieles mehr beschäftigen das kluge Köpfchen.

Allerdings handelt es sich bei Mafalda nicht um ein „lebendiges“ Mädchen, sondern um eine Comicfigur, die aus der Feder des begnadeten Zeichners Quino stammt. Dass Mafalda Humor, philosophische Fragen und Weltgeschehen so gelungen verbindet, hat bestimmt auch mit der Biografie ihres Schöpfers zu tun.

 

QUINO

Quino hieß eigentlich Joaquín Salvador Lavado Tejón, jedoch wurde er von Geburt an Quino genannt, um ihn von seinem Onkel Joaquín Tejón zu unterscheiden, einem angesehenen Maler und Grafiker, durch den er im Alter von drei Jahren seine Berufung entdeckte. Quino wurde am 17. Juli 1932 als Sohn andalusischer Eltern in der Andenregion Mendoza geboren, wenige Jahre vor dem Spanischen Bürgerkrieg.

Mit dreizehn Jahren schrieb er sich bereits an der Kunstakademie ein. Doch 1949 war er es angeblich satt, leidlich antike Krüge und Gipsfiguren zu zeichnen. Also verließ er die Schule und konnte sich nur noch einen Beruf vorstellen: Cartoonist und Humorist.

Fest entschlossen, seine Ziele zu erreichen, zog er im Alter von achtzehn Jahren nach Buenos Aires, um einen Verleger zu suchen, der bereit war, seine Zeichnungen zu veröffentlichen. Es sollte allerdings drei schwierige Jahre dauern, bis sich sein Traum verwirklichte. „Der Tag, an dem ich meine erste Seite veröffentlichte", sagte er später zurückblickend auf seine erste Veröffentlichung in der Wochenzeitung Esto es im Jahr 1954, „war der glücklichste Moment meines Lebens.

 

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Sein erstes humoristisches Buch Mundo Quino (zu Deutsch Quinos Welt) erschien im Jahr 1963 als Zusammenstellung von Comic-Zeichnungen mit einem Prolog des bekannten argentinischen Schriftstellers Miguel Brascó. Dieser stellte Quino bei einer Werbeagentur vor, die einen Cartoonisten suchte, der Comic-Figuren für die Markteinführung einer Haushaltsgerätelinie namens Mansfield kreieren sollte. Passend zum Markennamen sollten die Namen einiger Figuren mit dem Buchstaben M beginnen, woraus Mafalda entstand.

Die geplante Kampagne wurde zwar nicht umgesetzt, aber Quino bewahrte einige Zeichnungen auf, die ihm wenige Monate später von Nutzen wurden, als er die Figur wiederbelebte, die ihn berühmt werden ließ.

Mafalda erschien erstmals am 29. September 1964 in der Wochenzeitung Primera Plana in Buenos Aires und sorgte für den großen Durchbruch Quinos. Als die Comicstrips im folgenden Jahr in die Zeitung El Mundo übernommen wurden, in der Quino sechs Comics pro Woche veröffentlichte, begann der unaufhaltsame Erfolg der Comic-Figur, die davon träumte, später bei der UNO zu arbeiten, für die Beatles schwärmte und sich Sorgen um Atomkriege machte.  

 

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Foto von Gustavo Sánchez von Unsplash

 

Mafalda auf der Welt

Die Mafalda-Comicstrips wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt und machten Quino international bekannt. Trotz des großen Erfolgs entschied er sich im Jahr 1973 dazu, keine weiteren Mafalda-Zeichnungen mehr anzufertigen und sich stattdessen anderen Comic-Figuren und Humorprojekten zu widmen.

Das Interesse an der charmanten und kritischen Figur Mafalda blieb jedoch bestehen. Es entstanden Mafalda-Bücher, die die Zeichnungen in der Reihenfolge ihres Erscheinens zusammenfassen sowie kurze Zeichentrickfilme, die in unterschiedlichen Ländern ausgestrahlt wurden. Bis heute werden Quinos humorvolle Zeichnungen in unzähligen Zeitungen und Zeitschriften Lateinamerikas und Europas veröffentlicht und bewahren ihre bedeutende Rolle in der Öffentlichkeit. Mafalda wird überdies immer wieder von unterschiedlichen Organisationen wie UNICEF, dem spanischen Roten Kreuz sowie dem Außenministerium Argentiniens für verschiedene soziale Kampagnen eingesetzt.

Im digitalen Zeitalter sind die Mafalda-Zeichnungen mittlerweile zu Memes geworden, denn ihre neugierigen Fragen und klugen Sprüche besitzen eine zeitlose Gültigkeit und regen Alt und Jung gleichermaßen zum Nachdenken an.

Im Laufe seiner Karriere hat Quino zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Im Jahr 2014 feierte er sein 60-jähriges Jubiläum als Cartoonist und Mafalda ihren 50. Geburtstag. In diesem Jahr erhielt er auch den Prinz-von-Asturien-Preis für Kommunikation und Geisteswissenschaften in Spanien und eröffnete die 40. internationale Buchmesse in Buenos Aires. Der berühmte Cartoonist starb am 30. September 2020 im Alter von 88 Jahren, einen Tag nach dem 56. Jahrestag der ersten Veröffentlichung von Mafalda.

 

Mafalda in Buenos Aires

Obwohl mehrere Städte auf der ganzen Welt der Comic-Figur einen Platz gewidmet haben, ist sie in ihrer Heimatstadt wohl am leichtesten zu finden. Wenn Sie Mafalda selbst „kennenlernen“ wollen, dann haben Sie auf einer Argentinien-Reise die Gelegenheit dazu. Entdecken Sie die lustigen Statuen von Mafalda, die an unterschiedlichen Orten in Buenos Aires platziert sind, wo sie als berühmte Persönlichkeit und kulturelles Erbe der Stadt gilt.

 

Mafalda-Denkmal auf dem Paseo de la Historieta

In der Straße Defensa 700, im Stadtteil San Telmo in Buenos Aires, stehen Skulpturen von Mafalda und ihren Freunden Susanita und Manolito. Dabei handelt es sich um weitere Figuren, die von Quino erschaffen wurden. Mafaldas Freunde fungierten auch immer als Personifizierungen von aktuell diskutierten Ideologien. So ist Manolito ein Kaufmannssohn und verkörpert die kindgerechte Parodie eines Klischee-Kapitalisten, während die blonde Susanita am liebsten mit Puppen spielt, vom Ehemann träumt und als Gegenentwurf zu Mafaldas Mädchentyp gilt.

Die Figuren werden von vielen Touristen besucht, die die Gelegenheit nutzen, sich mit ihnen fotografieren zu lassen. Ihre Skulpturen sind das Werk des Künstlers Pablo Irgang. Auf dem Paseo de la Historieta finden sich auch andere bekannte Figuren aus argentinischen Zeichentrickfilmen.

 

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Foto von Gustavo Sánchez von Unsplash

 

Casa de Mafalda (Mafaldas Haus)

Obwohl Mafalda eine fiktive Figur ist, hat sie ein Haus in Buenos Aires, und zwar genau an dem Ort, an dem Quino sie mehr als einmal gezeichnet hat, da er hier wohnte. Das Haus befindet sich in der Straße Defensa 371, ganz in der Nähe ihrer Skulptur.

 

U-Bahn von Buenos Aires:

Im Korridor zwischen den Stationen Peru und Catedral der U-Bahn-Linien A und D befindet sich ein 15 Meter langes Wandgemälde mit dem Titel El Mundo según Mafalda (zu Deutsch: Die Welt nach Mafalda) das aus 400 Keramikkacheln im 20 x 20-Format besteht. Das Kunstwerk wurde im Jahr 2008 in Anwesenheit von Quino eingeweiht.

 

Die Universalsprache Humor

Mit seinem zeichnerischen Talent und seinen humorvollen Cartoons gelang es Joaquín Salvador Lavado Tejón (Quino), Themen zu erfassen, die sich als zeitlos erwiesen haben. Mafalda ist eine Mischung aus kindlicher Unschuld und starkem sozialem Gewissen. Sie ist sympathisch und regt uns gleichzeitig zum Nachdenken an.

Mafalda ist ein wesentlicher Teil des Kulturerbes von Buenos Aires und ihre Skulpturen sind daher definitiv einen Besuch wert.

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