Erscheint Ihnen dieser Titel ein wenig eigenartig oder auch widersprüchig? Der berühmte Panamahut wird nämlich seit jeher in Ecuador hergestellt. Kennen Sie den bekannten "Sombrero" (Hut) vielleicht auch? Diese weißen Klassiker sind eine wahre Spezialität mit einer langen Geschichte und Vergangenheit. Die Hüte haben ein sehr feines Gewebe, einen unverwechselbaren Knick in der Mitte und das berühmte schwarze Band.
Seit 1630 werden diese "Sombreros" in Ecuador gefertigt. Ganz besonders viel und vor allen Dingen mit einer sehr hohen Qualität werden sie hergestellt an der Küste in der Region Manabí. Noch vor einigen Jahrhunderten hatten sie zwar noch nicht die heutige charakteristische Form, jedoch wurden sie schon damals aus dem selben Stoff und Material produziert. Die Vorteile von Leichtigkeit und Frische des Stoffes sind ideal um sich vor der manchmal sehr starken ecuadorianischen Sonne zu schützen und sie so ganz entspannt zu genießen. Außerdem hat er eine ganz flexible Faser, die es ermöglicht, ihn ganz einfach zu falten, ohne ihn zu beschädigen. Wie kann es jedoch sein, das ein so berühmtes Exportprodukt Ecuadors den Namen Panamas trägt?
Wir haben uns auf den Weg zu einer Fabrik in Cuenca, Ecuador, gemacht. Hier ist es möglich ein bisschen in der Zeit zu reisen und sich Schritt für Schritt auf den Weg der Schöpfung des Hutes zu begeben. Große Schwarzweißfotos zeigen hier die Kolonialstadt in den Jahren um 1845, in denen sich diese Hüte als bedeutendes Exportgut etabliert haben und von der Bevölkerung als tägliches Modeaccessoire getragen wurden.
Die für die Herstellung verwendete Pflanze wird in den Plantagen der Küste, besonders in der Provinz Manabí und in anderen Regionen des Regenwaldes, angebaut. Der wissenschaftliche Name ist Palmata Carludovica. Man benutzt nur die feinen Blätter, die noch nicht aufgegangen sind. Sie werden gesammelt, vorsichtig geöffnet und für 20 Min. gekocht. Anschließend hängen sie dann mehrere Tage zum Trocknen in der Sonne. Während dieses Prozesses bilden sich die langen Fasern, die wie Stroh erscheinen. So werden sie dann in den typischen Märkten des Landes verkauft.
Die Herstellung ist sehr traditionell und ein wahres Kunsthandwerk. Es ist Teil der Kultur und des Lebens der Produzenten. Einige von ihnen leben nicht von der Fabrikation, sondern gehen ganz normalen täglichen Berufen nach. Sie fertigen die Hüte in ihrer Freizeit. Dieses Kleidungsstück ist auch Teil der traditionellen Kleidung der Frauen von Cuenca, die auch die "Schätze von Cuenca" genannt werden.
Jeder einzelne "Sombrero" ist handgemacht von Menschen, die dieses Handwerk von ihren Eltern und Großeltern gelernt haben. Sie kaufen die Blätter der Pflanze auf den Märkten und verarbeiten sie zu dünnen Streifen, die letztendlich die Qualität und den Preis bestimmen. Ein Hut mit einem dickeren Gewebe wird in ca. 8h hergestellt und kostet im Verkauf um die 10 Dollar. Diejenigen, die ein sehr feines Gewebe haben und Monate in der Herstellung brauchen, kosten bis zu mehreren Tausend Dollar.
Jetzt stellen Sie sich sicher die Frage, warum diese in Ecuador hergestellten, so berühmten Sombreros "Panamahut" heißen?! In den Jahren um 1830 fing Manuel Alfaro an, diese Hüte aus Montecristi nach Panama zu exportieren. Er organisierte die Produktion in einer sehr effizienten Weise und in einem großen Umfang. Von Panama aus wurden sie dann weiter in die ganze Welt verkauft. 1906 ging ein Foto Theodore Roosevelts um die Welt, das ihn mit einem klassischen Panama Sombrero beim Bau vom Panama-Kanal zeigt.
Dies sind 2 Hauptgründe, warum dieser Sombrero Panamahut gennant wird. Sicherlich können noch etliche weitere Erklärungen für die Namensgebung genannt werden, die jedoch entsprechend den Quellen variieren. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe an berühmten Persönlichkeiten, die den Hut getragen haben und so sicherlich noch weiter zu seinem Ruhm beigetragen haben. Zu diesen Stars zählen u. A. Berühmtheiten wie Ernest Hemingway, Paul Newman, Julia Roberts oder die Prinzessin der Herzen "Lady Di".
Es ist ein so spezialisiertes Produkt, dass die Gefahr besteht, diese Tradition eines Tages zu verlieren. Auch bleibt zu erwähnen, dass die verschiedenen Hersteller konkurrieren, anstatt zusammen zuarbeiten. Mittlerweile gibt es auch etliche Modelle und verschiedene Farben dieser Hüte, sowie Gürtel, Taschen und Geldbeutel, die vertrieben und vermarktet werden.
Wollten Sie sich auch schon mal einen Panamahut kaufen oder haben Sie sogar schon einen? Erzählen Sie uns doch ihre persönliche Sombrerogeschichte!