Es gibt keinen besseren Weg, die Natur Südamerikas zu erleben als auf einer mehrtägigen Wanderung, beim Camping in der Wildnis abseits der Massen und beim Einatmen der klaren, sauberen Luft. Hier erfahren Sie über ein paar meiner liebsten Wanderrouten in Südamerika. Für jeden ist etwas dabei - vom Anfänger bis zum Profi. Viel Spaß auf der imaginären Reise durch ganz Südamerika - vom warmen, tropischen Norden bis in den kalten, rauen Süden.
1. Ciudad Perdida, Kolumbien
Unsere Reise beginnt in Kolumbien. Wandern Sie in fünf bis sechs Tagen durch den tropischen Regenwald der Sierra Nevada de Santa Marta in der Nähe der feuchtheißen kolumbianischen Küste, um eine geheimnisvolle, alte und verlassene Stadt, auch bekannt als "Ciudad Perdida", die verlorene Stadt, zu entdecken. Obwohl die Gesamtstrecke von 40 Kilometern dieses sehr beliebten Wanderziels nicht zu einschüchternd klingt, ist der Weg selbst ziemlich anstrengend aufgrund der extremen Hitze und Feuchtigkeit, der zu überquerenden Flüssen, der steilen Aufstiege bis zu 1.300 Meter Höhe und der schlammigen Bedingungen entlang des Weges, vor allem nach einem Regenguss. Ciudad Perdida kann nur über eine organisierte Tour erreicht werden, deshalb ist zumindest für Verpflegung und Unterkunft (zumeist Camping) auf der Wanderung gesorgt. Die mühsame Wanderung ist es jedoch definitiv wert, obwohl Sie keine kolumbianische Version von Machu Picchu erwarten sollten - die "verlorene Stadt" am Hang des oberen Rio Buritaca Tals präsentiert eher 170 überwucherte Terrassen mit ein paar guterhaltenen Ruinen. Es geht also vor allem um den Weg und nicht das Ziel!
Wandern Sie mit uns zur geheimnisvollen Ciudad Perdida, zum Beispiel auf unser viExplorer Rundreise Kolumbien "Best of Colombia".
2. Der 4-Tages-Inkatrail, Peru
Apropos Machu Picchu: die schönste Art, diese antike Inkastadt zu erreichen, ist den weltberühmten 4-Tages Inkatrail abzuwandern. Während die Gesamtstrecke nur 39 Kilometer beträgt, sollte die Reise, die ausschließlich über eine organisierte Tour durchgeführt werden kann, nicht unterschätzt werden, da sich der alte Weg, der von den Inkas vom Heiligen Tal bis nach Machu Picchu gelegt wurde, seinen Weg bergauf und -ab und um die Berge herum bahnt sowie drei hohe Andenpässe von fast 4.200 Metern Höhe einschließt. Jedoch passieren Sie als Belohnung für diese Wanderung zahlreiche historische Stätten: Sie werden die Ruinen von Llactapaca am ersten Tag sehen, Rukurakay am zweiten, Sayakmarka und Winay Waina am dritten und schließlich Intipunku und das absolute Highlight, Machu Picchu, am letzen Tag. Sollten Sie noch etwas Energie haben und früh genug in Machu Picchu ankommen, können Sie darüber nachdenken, auch noch auf den Wayna Picchu zu klettern - der Ausblick von der Spitze wird für den Rest Ihres Lebens in Ihrem Gedächtnis bleiben!
3. Roraima Tafelberg, Venezuela
Roraima ist Venezuelas berühmtester Tafelberg aus Sandstein (die Tafelberge werden auch "Tepuis" genannt), und befindet sich ganz im Südosten des Landes. Besonders faszinierend an diesen Tepuis ist die Tatsache, dass jeder von Ihnen rund 2000 verschiedene Pflanzenarten beherbergt, von denen die Hälfte nirgendwo anders auf der Welt zu finden ist! Ein beliebter 3-5-tägiger Trip erlaubt die Entdeckung dieser wundervollen Welt auf der Spitze des Roraima, wobei der Auf- und Abstieg in zwei bis drei Tagen geschafft werden kann. Die verbleibenden Tage auf dem Dach des Tepui werden Sie in einem der vielen sogenannten Hotels (sandige Bereiche geschützt durch Felswände) gemeinsam mit Ihrem Guide verbringen. Korrekt, Sie dürfen nicht allein auf den Roraima klettern - aber hey, das ist gut, denn es ist sehr einfach sich in dem felsigen Labyrinth dort oben zu verlaufen! Exkursionen zur Spitze beinhalten den Aussichtspunkt "La Ventana" , verschiedene Naturschwimmbecken und den Punkt, an dem Venezuela, Guyana und Brasilien aufeinander treffen.
4. Chapada Diamantina, Brasilien
Wenn man über Brasilien und Tafelberge nachdenkt, kommt einem sofort das weitreichende Wegenetz der Chapada Diamantina im Bundesstaat Bahia in den Sinn. Die beste Art, diesen idyllischen Nationalpark zu entdecken, ist den 100 Kilometer langen Rundweg "Grand Circuit" entlang zu wandern. Den Weg kann man in fünf Tagen schaffen oder auch in 8 Tagen, wenn Sie sich entscheiden, ein paar Seitenwege abzugehen. Entlang der Route werden Sie über riesige Plateaus wandern, an erfrischenden Wasserfällen baden, Brasiliens höchsten Wasserfall Cachoeira da Fumaca sowohl von oben als auch von unten bewundern, auf weiten Ebenen oder in Höhlen, wie der "Toca do Gaucho" Höhle, schlafen und winzige Geistersiedlungen wie Ruinha oder die Steinruine Igatu aus Zeiten des Diamantschürfens passieren. Oh, und mit ein bisschen Glück werden Sie auf dem Weg sogar über einen Diamant stolpern! Wenn sich Ihre Vorstellung von Brasilien bisher auf Strände und Surfen beschränkt hat, werden Sie nach der Wanderung durch den Nationalpark Chapada Diamantina definitiv von diesen Klischees abkommen...
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5. W-Trail und Rundwanderweg Torres del Paine, Chile
Wenn wir schon über Berge sprechen, kommen auch sofort drei spektakuläre Granitsäulen, genannt "Torres del Paine" des gleichnamigen Nationalparks im chilenischen Patagonien in den Kopf. Den extrem beliebten W-Trail entlang zu wandern ist beste Art den wahrscheinlich schönsten Nationalpark Südamerikas zu entdecken. Der Name kommt von der Form des Wanderwegs - drei parallele Täler: Eines im Westen entlang des Grey Sees, der zum Grey Gletscher führt, das Französische Tal in der Mitte zwischen den Bergen Paine Grande und Los Cuernos, und eines im Osten, das dem Asencio Fluss folgt der zu den bereits genannten Türmen von Paine führt. Alle drei Täler sind durch einen Weg entlang des Ufers der malerischen Seen Pehoe und Nordenskjöld miteinander verbunden. Anders als bei den vorher genannten Wanderstrecken ist die Infrastruktur des Nationalparks bemerkenswert: Gut markierte Wege, komfortable Camps und Hütten, sogar heiße Mahlzeiten und Duschen sind vorhanden. Deshalb ist der Park oft sehr überfüllt - wenn Ihnen das zu viel Luxus ist, sollten Sie darüber nachdenken, den kompletten Bogen bis zum Anfangspunkt zurück zu laufen (sechs bis sieben Tage), wo Sie kaum eine andere Menschenseele antreffen werden und komplett selbstgenügsam sein sollten.
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6. Los Glaciares Nationalpark, Argentinien
Der Los Glaciares Nationalpark in Argentinien mit seinen berühmten Bergen Cerro Torre und Fitz Roy und dem gigantischen Perito Moreno Gletscher, ist nicht nur ein internationales Kletter-Mekka, er bietet auch eine breite Palette an Ein- oder Mehrtagestouren. Die meisten der Eintagestouren, die ohne Probleme von der Basisstadt El Chalten aus unternommen werden können, sind auch zu einer Mehrtagestour kombinierbar. Warum sollten Sie lieber in den Camps von Poincenot und De Agostini bleiben, anstatt die Nacht in El Chalten zu verbringen? Ganz einfach: Nichts kann die Schönheit und Ruhe der Lagune de los Tres und der Lagune Torre und ihre jeweiligen Blicke auf Fitz Roy und Cerro Torre übertreffen, nachdem alle Massen nach El Chalten zurückgekehrt sind. Noch abgeschiedenere Orte und sogar geführte Mehrtageswanderungen können Sie auf dem Festlandeis Patagoniens erleben. Diese sind jedoch nur für sehr erfahrene Abenteurer geeignet, da sie technisches Klettern mit Steigeisen und Eispickel erfordern sowie gefährliche Flussüberquerungen einschließen.
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Originaltext Englisch: Michael Grubinger. Übersetzung: Reni Kulosa
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