Bestimmt ist es Ihnen auch schon mal passiert, dass man im Ausland von seinen Sprachkenntnissen in Stich gelassen wird. In solchen Fällen müssen wir uns mit Hilfe von Gesten verständlich machen. Doch Vorsicht: nicht in allen Ländern bedeuten gewisse Gesten das selbe! Ein falscher Einsatz von Gesten im Ausland kann zu ulkigen aber oft auch unschönen Missverständnissen führen.
1: Kuß oder Handschlag? Die Begrüßung
Alles fängt schon mit der Begrüßung an: Unter Männern oder Jungen ist es üblich, sich die Hand zu geben oder kurz “einzuklatschen”. Frauen dagegen begrüßen sich in Südamerika immer mit einem Wangenkuss - nicht wie in Italien mit drei oder mit zwei in Frankreich! Bei beiden, Männern und Frauen, ist es hierbei egal, wie lange man sich schon kennt: Die Begrüßung ist stets die selbe.
2: Daumen Hoch
Für uns steht eine ausgestreckte Faust mit dem Daumen nach oben dafür, dass alles in Ordnung ist. Achtung: in vielen Ländern in Südamerika (jedoch auch in Griechenland, Nahost, Russland, Sardinien und Westafrika!) bedeutet diese Geste das Gegenteil. Es wird als "Leck mich!" verstanden!
3: Verkreuzte Arme / Beine
Verkreuzen Sie nach Möglichkeit ihre Arme oder Beine nicht, wenn Sie in Argentinien ein Gespräch mit einer anderen Person führen. Im Gegensatz zu anderen Ländern, könnte dies als eine unsichtbare Barriere zwischen Ihnen und ihrem Gesprächspartner interpretiert werden und diesem signalisieren, dass Sie keine Interesse am Gespräch haben.
4: Faust in die offene Handfläche
Fällt die Faust in die offene Handfläche, drückt es in weiteren Teilen Europas und Nordamerikas aus, dass man Ärger will. In Argentinien, dem Heimatland von Alejandro aus der Buchhaltung, wiederum deutet diese Geste an, dass man im Restaurant bezahlen will.
5: Schnute / Kussmund
Sollten Sie in Kolumbien oder Peru von Fremden Kussmünder zugeworfen bekommen freuen Sie sich nicht zu früh! Hier ist es üblich, Richtungen nicht mit der Hand sondern mit den Lippen anzugeben. Wo ist Toilette, Blake? Da drüben (Kussmund in Richtung der Tür).
PS: Um jedoch ausschließen zu können, dass die Person nicht vielleicht doch ein Auge auf Sie geworfen hat empfehlen wir Ihnen einfach nachzufragen. "Discupla, le puedo invitar a una cerveza?" (Entschuldigung, darf ich Sie auf ein Bier einladen?) ist hier immer ein prima Aufhänger!
6: Peru / "Vogel zeigen"
Während wir das Tippen an die Stirn als Beleidigung empfinden ("du spinnst doch!"), bedeutet diese Geste in Peru, dass man denjenigen als sehr intelligent empfindet.
7: Zählen
Wenn wir zählen, dann fangen wir immer mit dem Daumen an und zählen von hier rollen von aus unsere Finger der Reihe nach ab. Südamerikaner aber fangen rückwärts an: Sie beginnen mit dem kleinen Finger, dem folgen Ring- und Mittelfinger usw.. Achtung: In Peru ist es besonders kompliziert: Hier fängt man mit dem Zeigefinger an. Die Zwei wird aus Zeigefinger und Daumen geformt, die Drei dann wieder wie in Deutschland.
8: Augenlied nach unten ziehen Während diese Geste bei uns Ironie andeutet ("Das glaubst du doch selber nicht!"), bedeutet dies in weiten Teilen Südamerika, dass man vorsichtig sein soll. Caro, Kamera ab!
9: Zeigefinger und Daumen zu einen Kreis Wer hierzulande mit Hilfe vom Zeigefinger und den Daumen einem Kreis formt, deutet damit an, dass er etwas gut findet oder das Essen ausgezeichnet schmeckt. Auch in der Tauchersprache bedeutet dieses Zeichen, dass alles OK ist. In Brasilien sollte man diese Geste vermeiden, da es als Beleidigung entgegengenommen werden kann.
10: Fingerkreuzen Wer hierzulande seine Zeige- und Mittelfinger kreuzt, drückt eine Lüge mit Vorsatz aus. Kreuzen Sie die Finger jedoch in Nord- und Südamerika, dient es einem sehr schönen Zweck: Man wünscht sich gegenseitig viel Glück!
Kennen Sie noch andere Gesten, die hierzulande üblich sind, aber im Ausland missverstanden werden können? Wurden Sie auch schon mal im Ausland missverstanden? Erzählen Sie uns Ihre Erfahrungen. Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!